Berners-Lee unterwirft das Web der Wissenschaft

Damit das Web nicht aus dem Ruder läuft oder aber nur noch von den Geschäften bestimmt wird, die damit gemacht werden können, hat Tim Berners-Lee die Zügel wieder fester gezogen.

Er will die Entwicklung des Web gründlich erforschen und hat dafür die Web Science Research Initiative gegründet.

Diese an das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die britische University of Southampton angelehnte Forschungsabteilung soll sich wie ein interdisziplinäres Projekt begreifen. Die soziologischen und technischen Auswirkungen der immer größeren Verbreitung des Web sollen hier untersucht werden. Berners-Lee, der als einer der Erfinder des Internet in der heutigen Form gilt, hat das Projekt in seiner Funktion als Senior Research Scientist am MIT angestoßen.

Für die finanziellen Grundlagen sollen neben IBM und Google, die sich bereits verpflichtet haben, weitere IT-Unternehmen sorgen. Ziel ist beispielsweise ein Studiengang für Web Science. Dafür werden Disziplinen wie Sozialwissenschaften, Psychologie und Life Sciences mit technischen Forschungsgebieten kombiniert. “Das Web ist ein Netz von Menschen und steht für eine bestimmte Art wie Menschen miteinander in Verbindung treten; und weil es etwas ist, was wir selbst geschaffen haben, unterliegen wir der Verpflichtung, es auch zu verbessern”, sagte Berners-Lee

Technische Ergebnisse, die direkt aus dieser Forschung fließen, sollen zunächst beim World Wide Web Consortium (W3C) geprüft werden, dem Berners-Lee vorsteht. An eine Kommerzialisierung der Ergebnisse ist bislang nicht gedacht worden, um die Hürden für die Adaption dieser Ideen so niedrig wie möglich zu halten. Die beteiligten Professoren wollen künftig Problemen, wie sie die Entwicklungsrate der E-Mail zeitigte, von vornherein ausschließen können: Diese funktionierte gut, bis die hohe Akzeptanzrate dafür sorgte, dass Spammer und Kriminelle die Technik für ihre Machenschaften ausnutzten.

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