Der Musikvertrieb erhält einen Anteil von jedem verkauften Zune-Musikplayer aus dem Hause Microsoft. Im Gegenzug lizenziert Universal seine Aufnahmen für das neue Gerät. Die Hälfte der Tantiemen soll von Seiten Universals an die Künstler weitergegeben werden. Pro Zune, der in etwa 250 Dollar kostet, erwartet sich der Entertainment-Konzern einen Dollar.
Der für Microsoft im Konkurrenzkampf mit Apple und dessen iPod so wichtige Deal sieht ferner vor, dass Universal zusätzlich Anteile von jedem verkauften Song erhält. Mit diesem Konzept hat bereits Apple Künstler und Musiklabels zufriedengestellt. Von den Millionen Dollar, die das Unternehmen von Steve Jobs durch den Verkauf der Player erwirtschaftet hat und auf dem letztlich die heruntergeladenen Songs aus dem iTunes Music Store laufen, hat die Musikindustrie keinen Cent gesehen. “Dieses Mal wollen sie ein Stück vom Kuchen abhaben”, erklärte Medienanwalt und Autor des Buches ‘The Future of the Music Business’, Steve Gordon.
Die Vereinbarung zeigt zweierlei. Zum einen musste sich Microsoft einen starken Partner an Land ziehen, um gegen den so erfolreichen Rivalen überhaupt eine Chance zu haben. Das andersartige Beteiligungskonzept dürfte da sicher eine Rolle gespielt haben. Zum anderen ist eben diese Tantiemen-Variante eine neue Möglichkeit für die Musikindustrie, die sinkenden Absatzzahlen bei dem Verkauf von CDs zu kompensieren. Es zeigt nämlich, dass die Gebühr für Downloads dafür alleine nicht ausreicht.
Für David Geffen bedeutet die Vereinbarung gar einen Paradigmenwechsel. Geffen verkaufte vor mehr als zehn Jahren sein Platten-Label Geffen Records an Universal. “Jetzt erhalten die Plattenfirmen auch Geld von den Geräten, die das Musikmaterial speichern. Das ist eine neue Art von Geschäftsmodell”, so Geffen. Ob der Deal mit Microsoft auch Auswirkungen hat auf Universals Vertrag mit Apple, der im nächsten Jahr ausläuft, bleibt abzuwarten.
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