Mit fortschreitender Zeit rückt der Schritt näher, den Sun Microsystems mit Java gehen will. Die Offenlegung unter einer Open Source Lizenz soll bis Ende des Jahres erfolgen. Das betrifft sowohl die Mobile Edition (Java ME) und die Standard Edition (Java SE).
Dem sollen auch der Applikationsserver ‘GlassFish’ und die Java Enterprise Edition folgen. Zwar wurde GlassFish gerade Ubuntu-fähig gemacht. Doch die gesamte Java-Familie soll unter die GNU General Public License (GPL) kommen, munkelt die Branche immer lauter. Zunächst wurden sowohl der App-Server als auch die EE unter Suns Common Development and Distribution License (CDDL) verfügbar gemacht.
Solaris soll den in US-Medien zitierten Quellen zufolge unter der CDDL bleiben. Doch bereits nächste Woche, so berichten US-Medien, sollen die Gerüchte amtlich werden. Für die GPL und Suns Entscheidung dafür spräche etwa, dass die Lizenz ein kommerzielles Verästeln – Anhänger der reinen Open-Source-Lehre nennen es auch Aufweichung – des Codes verbietet oder zumindest sehr erschwert. Das würde sich mit Suns Selbstverpflichtung decken, Java kompatibel und anwendbar zu halten und die vielfältige Nutzung und Interaktion zu gewährleisten – auch unter Open Source.
Im Mai schrieb Schwartz in seinem Blog, dass Sun große Fortschritte beim Offenlegen des Codes mache und dass die GPL eine mögliche Alternative sei, wörtlich: “Den Zynikern zum Trotz: GPL liegt offen auf dem Tisch”. Bereits vorher hatte er immer wieder die Vorteile einer GPL-Lizenzierung dargelegt. Aus der kalifornischen Firmenzentrale war jedoch zu alldem noch nichts zu erfahren. Auch Firmen-Kenner in Deutschland wollten auf Nachfrage von silicon.de keinen Kommentar abgeben.
Bestätigt wurde allerdings gern die Information, die GlassFish betrifft: Zusammen mit Partner Canonical wird Sun den mit Java EE 5 kompatiblen Application Server zukünftig auch unter Ubuntu zur Verfügung stellen. Der als Open Source veröffentlichte GlassFish gehe damit neue Wege und gilt als der erste Java Appserver, der für Ubuntu verfügbar ist. Dabei enthält er Kernmodule, auf denen Implementierungen mit Enterprise Java basieren, teilte Sun mit.
Der Konzern will mit diesem Schritt den Entwicklern mehr Möglichkeit geben, den Quellcode nach ihren Bedürfnissen anzupassen. Gleichzeitig hat Canonical die Zertifizierung von Ubuntu für die von AMD Opteron Prozessoren angetriebenen Sun x64-Servermodelle bekannt gegeben. Das bedeutet konkret, dass der Support von Ubuntu für die ‘Fire X4100’ und ‘X4200’ Server sowie die Workstations ‘Ultra 20’ und ‘Ultra 40’ nun nach Wunsch inklusiv ist.
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