Anwender können so via Yahoo Mail live chatten, auch wenn sie keinen IM-Client installiert haben. Mit der Verschmelzung von IM und E-Mail wolle man die Nutzererfahrung insgesamt verbessern, sagte der zuständige Yahoo-Manager Brad Garlinghouse während der Web-2.0-Konferenz in San Francisco. Gerade die Nutzererfahrung werde bei vielen so genannten Web-2.0-Services vernachlässigt.
“Ich würde behaupten, dass manche Web-2.0-Applikationen bereits tot sind”, so Garlinghouse. Mit dem neuen Feature können Yahoo-Nutzer ihre Kontakte einsehen, sobald sie bei Yahoo Mail eingeloggt sind und mit ihnen chatten. Darüber hinaus ist es möglich, den Online-Status derjenigen Nutzer zu sehen, die ebenfalls den Yahoo Instant Messenger installiert haben. Eventuell wird es auch möglich sein, mit Nutzern des Windows Live Messenger zu chatten – Mirosoft und Yahoo hatten ihre IM-Dienste im Juli verbunden.
Durch Yahoos neuen Service soll es auch möglich sein, die Kopie einer Chat-Sitzung per E-Mail zu verschicken und andersherum. Das Feature soll in den nächsten Monaten für Yahoo-Mail-Nutzer zur Verfügung stehen. Bereits jetzt gibt es in Yahoo Mail eine Servicebox, die anzeigt, wenn Kontakte online sind – allerdings muss dafür der IM-Client installiert sein.
Google hatte bereits Anfang des Jahres GMail um ein Chat-Feature ergänzt, allerdings handelt es sich nicht um ein so nahtlos integriertes Angebot, wie das die Lösung von Yahoo zu sein scheint. AOL und Microsoft bieten keinen vergleichbaren Service – Hotmail zeigt allerdings an, wenn Kontakte, die den MSN Messenger Client benutzen online sind.
Laut Garlinghouse sollten Web-2.0-Applikationen auch für Nutzer geeignet sein, die nicht besonders technikaffin sind. Im Augenblick seien solche Lösungen vor allem für “Silicon-Valley-Vorreiter” geeignet. “Beim Web 2.0 geht es darum, die Dinge sozial zu machen und um eine nutzerkonzentrierte Erfahrung. Technische Spezifikationen waren niemals weniger wichtig für den Erfolg eines Produkts.”
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