Bei der Zuteilung der Handy-TV-Frequenzen könnten private Investoren das Nachsehen haben, hieß es. Für schnellen Start des Handy-TV seien bundeseinheitliche Regeln nötig.
Hintergrund ist ein Konzept von ARD und ZDF, über das die Direktoren der Landesmedienanstalten am Dienstag und Mittwoch entscheiden wollen. “Dieses Konzept fordert in Gutsherrenmanier, einen Großteil des Frequenzspektrums für ARD und ZDF zu reservieren”, sagte Bernhard Rohleder Hauptgeschäftsführer der Bitkom. Private Unternehmen würden damit stark benachteiligt.
“TV-Netze ohne Frequenzen, das ist wie Autofahren ohne Straße: Man kommt nicht vom Fleck”, so Rohleder. In der vorliegenden Form dürfe das Frequenz-Konzept nicht umgesetzt werden. “Die knappen Ressourcen für mobiles TV müssen fair zwischen öffentlichen und privaten Anbietern aufgeteilt werden.”
Das vorgeschlagene Konzept sei zudem ineffizient, so der Bitkom. Mobile TV-Signale (DVB-H) und das frei empfangbare Digitalfernsehen DVB-T sollten dabei gemeinsam übertragen werden. Diese “hybride Lösung” biete nicht nur eine schlechtere Versorgung, sie sei auch teurer und gehe verschwenderisch mit dem Frequenz-Spektrum um.
Der Bitkom habe die Länder aufgefordert, sich schnell auf ein praktikables Vergabeverfahren für die Frequenzen zu einigen. “Es muss in ganz Deutschland einheitliche Regeln geben.” Bislang seien die Verfahren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich oder existieren noch nicht.
Weil klare Rahmenbedingungen fehlen, gebe es in Deutschland bisher nur regional begrenzte Handy-TV-Angebote. Andere Länder seien da weiter – etwa Italien, wo mobiles TV seit Juni diesen Jahres landesweit angeboten wird.
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