Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass die Ermittler nach monatelangen Nachforschungen ein geheimes Finanzsystem entdeckt haben, über das Millionensummen auf geheime Konten transferiert wurden. Demnach wurden über die Kommunikationssparte Com 20 bis 30 Millionen Euro aus dem Konzernvermögen abgezogen – das hätten Behörden in der Schweiz und in Italien herausgefunden.
Besonders brisant daran ist auch, dass die Com-Sparte bis 2004 vom heutigen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführt wurde. Nachdem Banken die Behörden wegen des Verdachts auf Geldwäsche informiert hatten, war das geheime Finanzsystem aufgeflogen, hieß es.
Wie es aus Unternehmenskreisen hieß, wurden die im Zuge der Razzia Festgenommenen am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft vernommen. Mehrere Manager und Ex-Mitarbeiter müssen sich vor den Ermittlern rechtfertigen. Gemeinsam mit weiteren Personen sollen sie als Treuhänder für Firmen und Konten fungiert haben, über die Millionenbeträge geschleust wurden.
Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hätten diese Firmen bei der Kommunikationssparte von Siemens hohe Beträge für teure Dienstleistungen abgerechnet. Nachdem die Summen “gewaschen” waren, waren sie Siemens nicht mehr zuzuordnen. Die Bundesanwaltschaft habe bei Siemens angefragt, wofür diese Mittel eingesetzt werden sollten, jedoch keine Antwort erhalten. In anderen Berichten hieß es, es bestehe der Verdacht, dass die Gelder veruntreut wurden, um Bestechungsgelder an mögliche Auftraggeber zu zahlen.
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