Wie der Bundestag mitteilte, wollen die Abgeordneten wissen, weshalb es keine öffentliche Ausschreibung gab, auf die sich Unternehmen zur Beteiligung an Quaero bewerben konnten.
Ferner soll die Kleine Anfrage ergründen, welche Kriterien die Regierung bei der Auswahl der am Projekt beteiligten Unternehmen anlegt hat und weshalb die Federführung des Konsortiums bei der Bertelsmann-Tochter Empolis GmbH liegt. Die Abgeordneten vermuten offenbar Tricksereien, da die Empolis bisher überhaupt nicht mit Suchmaschinen gearbeitet habe. Die Fraktion will ferner erfahren, unter welchen Gesichtspunkten die beteiligten Hochschulen ausgewählt worden sind.
Das Projekt sei anlässlich des deutsch-französischen Ministerrates im April 2005 zwischen dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac und dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als gemeinsames technologiepolitisches Projekt vereinbart worden. Es bestehe aus dem Verbund einzelner Projekte in Deutschland und Frankreich und habe zum Ziel, den Zugang, die Verteilung und Nutzung des online verfügbaren Wissens zu verbessern und für die Nutzer freundlicher zu gestalten, so heißt es in der Mitteilung des Bundestages.
Allerdings wurde Quaero von europäischer Seite als Gegengewicht zu amerikanische Suchmaschinen aufgebaut. Von französischer Seite aus war gar die Rede von einem Ausverkauf der europäischen Kulturgüter an die USA. In Deutschland war das nur am Rande ein Thema, hier ergriffen Firmen und Interessierte schnell die Gelegenheit, sich an den kommerziellen Möglichkeiten zu beteiligen.
Die aktuell beteiligten Firmen und Institute auf deutscher Seite sind: Empolis, eine Tochter der zum Bertelsmann-Konzern gehörenden Arvato, SAP, Siemens, Thomson, die Deutsche Nationalbibliothek, Lycos, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, die Gesellschaft für Forschung und Innovation, morsophy, m2any, ontoprise, intelligent view, Pilot, 3D und außerdem die Universitäten Karlsruhe, München, Darmstadt und Konstanz, ferner die Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, das Institut für Rundfunktechnik, das Forschungszentrum Informatik sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, dem Wolfgang Wahlster als Direktor vorsteht.
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