‘Buchraub’ bei Amazon gescheitert

Im ganz großen Stil wollte das Künstlerkollektiv ubermorgen.com virtuelle Bücher beim Buchhändler Amazon entwenden.

Dazu hatte die Künstlergruppe eine Software entwickelt, die an jedes ‘Buch’, das bei dem Retailer gelistet war, Tausende Suchanfragen schickt. Das Portal stellt dann das Suchergebnis eines gefundenen Begriffs in einem kurzen originalen Textabschnitt dar.

Die Software der Künstlergruppe setzte diese Text-Teile dann wieder zu einem ganzen Buch zusammen. Die ‘geraubten’ Bücher, wollten die Künstler dann zum freien Herunterladen auf ihre Seite bereit stellen. Die Aktion firmierte unter dem Namen ‘Amazon Noir’.

Wie jetzt aber auf der Seite des Projektes zu lesen ist, hätten “Verrat, Blasphemie und Pessimismus” die Aktion zum Kippen gebracht. Amazon hat wohl lange genug mit Unterlassungsklagen gedroht. “Wir haben uns dann entschlossen, das Experiment in eine andere Richtung zu lenken”, kommentierte Hans Bernhard, einer der Aktivisten das Scheitern des Happenings. Die Meldung, Amazon habe die Software der Aktivisten übernommen, dementierte der Online-Händler.

Bernhard machte bereits mit einer Auktionsplattform für US-Bürger von sich reden, die dort ihre Wählerstimme für die US-Präsidentschaftswahl 2000 versteigern konnten. Ubermorgen.com steht beispielsweise auch hinter dem Projekt “Google will Eat itself”. Dazu fingiert das Kollektiv Webseiten, auf denen Werbebanner aus dem Google-AdSense-Programm gehostet werden. Mit dem Geld, das die Künstler durch exzessives Klicken auf die Werbebanner einnehmen, kauft die Gruppe wiederum Google-Aktien.

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