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Karlsruhe bekommt “deutsches MIT”

Das KIT wird als “strategische Allianz” der Universität Karlsruhe und des Forschungszentrums Karlsruhe der Helmholtz-Gemeinschaft errichtet. Das haben das Bundesforschungsministerium, die Helmholtz-Gemeinschaft und die baden-württembergische Landesregierung beschlossen.

Die Universität und das Forschungszentrum bekamen den Auftrag, bis zum Frühsommer 2007 ein Gesamtkonzept für die Allianz zu erstellen. Die Institutionen vereinbarten zunächst, die Vorstandsarbeit enger abzustimmen und die Leitungs- und Aufsichtsgremien wechselseitig zu besetzen.

Im KIT sollen Forschungsabteilungen und Infrastruktur zusammengelegt werden. Im Bereich Wissenschaftliches Rechnen wird zum Beispiel das ‘Steinbuch Computing Centre’ gegründet. Dieses vereinigt die Rechenzentren von Universität und Forschungszentrum zu einem IT-Service-Zentrum.

Mit der Gründung der Allianz ist jedoch auch der ursprüngliche Plan vom Tisch, die Universität und das Forschungszentrum unter einer Leitung zum KIT zu fusionieren. Für diese Idee hatten die beiden Einrichtungen im jüngsten Exzellenzwettbewerb der Hochschulen noch einen ersten Preis erhalten.

Ein Grund für das Scheitern dieser Fusionspläne könnten Verlustängste sein. So dürfte sich der Bund scheuen, in dem ihm zugeordneten und von ihm zu etwa 90 Prozent finanzierten Forschungszentrum an Einfluss zu verlieren. Und die Helmholtz-Gemeinschaft könnte befürchten, dass weitere Einrichtungen aus dem Verband austreten wollen.

Ob die Organisationsform Allianz funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Für diese haben sich die Karlsruher viel vorgenommen. Angestrebt sind “Forschung, Technologie-Transfer und Lehre auf Weltspitzenniveau” sowie ein “Aufstieg in die Liga internationaler Elite-Einrichtungen”. Die Namensgebung sei dabei “gleichzeitig Anspruch und Herausforderung”.

Pikant: Die Universität Karlsruhe wurde 1825 als technische Hochschule gegründet – sie war eine der Vorbilder für William Barton Rogers, als er 1861 das ‘Massachusetts Institute of Technology’ (MIT) gründete. Das Ergebnis der angekündigten Aufholjagd etwas vorwegnehmend, firmiert das KIT bereits unter der Adresse kit.edu – in dieser Frage vom US-Vorbild nur durch einen Buchstaben getrennt.

Die Eckpunkte der KIT-Gründung sind einem PDF-Dokument zu entnehmen, das auf der Seite des Berliner Ministeriums online steht.

Silicon-Redaktion

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