Die Indianer wenden sich gegen Redmond, weil Microsoft eine Version in Mapudungun, der Sprache der der Indianer veröffentlicht hat. “Microsoft und das chilenische Bildungsministerium haben uns übergangen. Niemand hat mit uns über das Projekt gesprochen”, so der Mapuche-Sprecher, Aucan Hulicaman.
“So geht das einfach nicht”, versetze Hulicaman, wie die Agentur Reuters berichtet. Zwischen 200.000 und 400.000 Chilenen sprechen Mapudungun. Microsoft hingegen wollte laut eigenen Angaben dem Volksstamm “ein Fenster zum Rest der Welt öffnen”. So könnten alle auf die kulturellen Reichtümer dieses Volkes zugreifen können, hoffte der Konzern.
In einem offenen Brief an Bill Gates warfen die Vertreter der Volksgruppe Microsoft “kulturelle Piraterie” vor. Das Unternehmen hätte sich ohne Rücksprache und ohne Hilfe von Vertretern der Mapuche deren Kulturgut zu eigen gemacht. Bislang liegt von Microsoft keine Stellungnahme zu den Vorwürfen vor.
Unter der Militärjunta des Diktators Augusto Pinochet, wo die Indianer systematisch verfolgt wurden, litten die Mapuche besonders. Auch heute noch ringen die Indianer mit den Folgen der Diktatur. Nach wie vor versuchen sie von der Regierung als Volksgruppe anerkannt zu werden. Mit dieser Anerkennung würde beispielsweise Mapudungun zu einer offiziellen Amtssprache in Chile.
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