Vodafone liebäugelt mit Milliardeninvestition in Indien
Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone prüft offenbar eine Übernahme des großen indischen Mobilfunkanbieters Hutchison Essar. Der Konzern dürfte mindestens 13,5 Milliarden Euro wert sein.
Dieser Betrag wäre der größte, der je für ein indisches Unternehmen geboten wurde, berichtet die Financial Times Deutschland ohne Nennung von Quellen. Sollte Vodafone ein Gebot abgeben, ist mit einer scharfen Reaktion von Reliance Communications zu rechnen – das Unternehmen ist der zweitgrößte Betreiber auf dem indischen Markt und könnte sich mit Vodafone ein heftiges Bietergefecht um Hutchison liefern.
Bis es soweit ist, muss allerdings erst der Verwaltungsrat der Briten über das Vorgehen beraten. Die Chefs von Essar und der Muttergesellschaft Hutchison Whampoa würden am Freitag in London erwartet. “Vodafone meint es ernst mit Hutchison Essar, Reliance auch. Möglicherweise kommen noch viele andere dazu”, zitiert das Blatt einen mit der Situation vertrauten Banker. Aus dem Umfeld von Reliance hieß es, das Unternehmen arbeite mit Finanzinvestoren wie Blackstone an der Möglichkeit, die Hutchison-Beteiligung zu übernehmen. Vodafone wollte die Informationen nicht kommentieren.
Der britische Konzern will das nachlassende Umsatzwachstum im Europageschäft durch Zukäufe in Schwellenmärkten ausgleichen. Der indische Mobilfunkmarkt wächst weltweit am schnellsten. Im Oktober gab es 6,7 Millionen neue Mobilfunkkunden – damit kletterte die Zahl der Handynutzer in dem Land auf 136 Millionen. China kam im selben Zeitraum mit 5,9 Millionen Neukunden auf insgesamt 449 Millionen.