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Unesco-Kulturgüter gehen online à la Google

Die Unesco, Kultur- und Bildungsarm der Vereinten Nationen, nimmt dabei die Hilfe der Bibliothek des US-Kongresses genauso an wie die Sponsorengelder der Suchmaschine Google.

Die so genannte World Digital Library, WDL, soll aber als digitalisierte Weltbibliothek ausgebaut werden, schreibt die Tageszeitung Die Welt. Dazu gehören laut Axel Plathe, Bereichsleiter bei der Unesco, dass Fotos sowie Karten und “kulturell wertvolle Werke” verfügbar gemacht werden. Und zwar nutzbar für jedermann. In den nächsten Monaten soll es soweit sein, sagte er.

Der erste Geldgeber des Projekts ist nach Angaben der US-Kongressbibliothek Google mit zunächst 3 Millionen Dollar. Bibliotheks-Chef James H. Billington erläuterte, dass es dem Projekt darum gehe, seltene und einzigartige kulturelle Werke, die in den USA und westlichen Beständen lagern, mit denen anderer großer Kulturen außerhalb Europas, die eine Milliarde Menschen repräsentieren, online zu bringen. China, Indien, die islamische Welt von Indonesien bis ins westliche Asien und Afrika gehörten ihm zufolge dazu.

Google trägt in einer Beta-Version die Suche nach Büchern bei, die Eingang finden sollen. In Zusammenarbeit mit Verlagen und wissenschaftlichen Bibliotheken werden hier Fund-, Leih- und Kaufmöglichkeiten ausgegeben und in manchen Fällen sogar Textauszüge, wie es auf der Google-Website heißt. Etwa 5000 Bücher aus der US-Kongressbücherei sind bereits komplett frei zugänglich. Die Nutzer können die Inhalte aus Bilddateien herauskopieren und weiterverwenden.

Die Diskussion mit den Verlagen ist aber noch nicht ausgefochten. Immerhin geht es der Unesco um den freien Zugang für Wissenschaftler, Lehrer und letztlich jedermann – die Verlage sehen ihre Existenz davonschwimmen. Das WDL-Projekt setzt mit einer anderen Strategie als Google auf Verständnis bei möglichen Problemen mit dem Urheberrecht. “Die Unesco verfolgt dabei einen klaren edukativen Ansatz”, betont Axel Plathe. Am 1. Dezember präsentieren Billington und Vertreter der Unesco das Projekt in Paris.

Silicon-Redaktion

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