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IPTV ist nichts für kopflose Investitionen

Michael Philpott, Principal Analyst bei dem Marktforscher Ovum stellte fest, dass IPTV wie jede neue Kommunikationstechnik eine gewisse Modernisierung der Glasfaseranschlüsse erfordert. Er schreibt in einer Mitteilung davon, dass die Investition jedoch hierbei besonders hoch und der zurücklaufende Umsatz mit den Lösungen, die auf der neuen Faser laufen, schwer abzuschätzen sei.

“Dies ist ein riskanter Schritt, doch die Betreiber haben scheinbar das Gefühl, dass sie ihn gehen müssen”, so Philpott in einer öffentlichen Stellungnahme. Wettbewerb und Regulierung könnten diesen hochfliegenden Plänen jedoch schnell einen Strich durch die Rechnung machen, bevor die ersten Dollars verdient sind. An die Adresse der Behörden richtet er den Rat, schnell und simpel neue Richtlinien zu erlassen, auf die sich die Betreiber einstellen können.

Um dem Wettbewerb zu begegnen, sollten die Firmen bedenken, dass einfache “Me-too”-Dienste nicht ausreichen. Außerdem sei bekannt, dass die meisten von ihnen die notwendigen Zugangsnetze nicht haben, um die jüngsten Services anzubieten. Die Reichweite reiner Glasfaser zu erweitern sei aber ziemlich teuer. Auch die zusätzliche Technik wie Signalverstärker sei nicht zu verachten. Philpott rechnete vor, dass die Technik für jeden Haushalt, der angeschlossen werden kann, etwa 200 bis 850 Dollar kosten kann – je nach Land und Regulierungssituation vor Ort. Diese Kosten beträfen die reine Technik – Dienste und Software kämen noch hinzu, gab er zu bedenken.

Doch sieht er keine Alternative für die Carrier, da die Endkunden bald aus vielen Kanälen die neuen Dienste beziehen könnten. Doch da die hohen Kosten die Betreiber in einer schwierigen finanziellen Situation ließen, empfahl er genaue Überlegungen anzustellen, mit wie vielen Kilometern Glasfaser wie viele Haushalte zu erreichen seien. Ein Rechenbeispiel für Fibre to the cabinet (Glasfaser bis zum Verteilerkasten) besagt ihm zufolge, dass schlechte Planung im Gegensatz zu präzisen Angaben den Unterschied von 200 oder 1000 Dollar pro erreichtem Cabinet ausmachen könne. Philpott nahm die Gelegenheit wahr, an die Adresse der Deutschen eine Warnung zu schicken. “Eine netzwerkbasierte Konkurrenz muss ermutigt und darf nicht durch so genannte Regulierungsferien für nationale Incumbents zerstört werden”, sagte er. Die EU forderte er in diesem Zusammenhang auf, sich nicht vor detaillierten und festen Regelungen zu fürchten.

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Silicon-Redaktion

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