China will eigenes UMTS
Nach der schleppenden Verbreitung von UMTS in USA und Europa richten sich nun die Hoffnungen der Betreiber auf den Wachstumsmarkt China.
Die Chinesen wissen eines genau, es wird 3G-Dienste im Reich der Mitte geben. Nur lassen die Funktionäre aus Peking die Frage offen, wann vom wem und vor allem auf welchen Standards die mobilen Datendienste der nächsten Generation in China ausgerollt werden sollen.
So versucht die Volksrepublik die heimische Wirtschaft über Alleingänge bei Standards zu fördern. “Der Zeitpunkt für die Ausgabe der 3G-Lizenzen wird vom Markt bestimmt”, kommentierte Wang Xudong, der chinesische Informationsminister. Industriebeobachter sehen in den 3G-Netzen in China ein Marktpotential von etwa 26 Milliarden Dollar.
Europa setzt bei den UMTS-Netzen auf den Standard W-CDMA. Die USA stützen sich auf die Spezifikation CDMA 1000. Die Vorzeichen sind aber für beide Ausführungen des Mobilstandards derzeit nicht besonders günstig. So will China offenbar eine eigene Spezifikation entwickeln.
TD-SCDMA nennt sich die chinesische Entwicklung, die zwar gewisse Ähnlichkeiten mit den beiden westlichen Spezifikationen aufweist, dennoch mit den meisten Technologien westlicher Unternehmen inkompatibel sein dürfte. Chinesische Telekommunikationsanbieter testen TD-SCDMA bereits in ersten Städten.
Dennoch haben sich einige Unternehmen auf den Standard vorbereitet. Darunter die koreanische Samsung oder das Joint Venture Alcatel-Lucent, das sich für die Region Asien zusammengeschlossen hat. Die besten Karten dürften jedoch die chinesischen Unternehmen ZTE und Huawei haben, die auch die wichtigsten Protagonisten von TD-SCDMA sind.