Razzia in IBM-Büros in Moskau

Das Motiv für die Razzia ist noch unklar. Ein IBM-Sprecher sagte, man arbeite mit den Behörden zusammen, weiter wollte er sich aber zu dem Vorfall nicht äußern. Unklar ist bislang offiziell auch, welche Behörde die Untersuchung durchgeführt hat und um welche Bereiche der Aktivität von IBM auf dem russischen Markt es sich handelt.

Ein Blogger, der in dem Büro arbeitet, spricht in seinem Online-Tagebuch von Mitarbeitern der Spezialeinheit OMON, die dem russischen Innenministerium unterstellt sind. “Maskierte Menschen bewaffnet mit Maschinengewehren liefen im Büro herum, sie haben uns angewiesen, unsere Sachen und Handy dazulassen und den Raum zu verlassen.” Der Bericht des Bloggers wurde von der russischen Nachrichtenagentur Regnum veröffentlicht.

Nach Angaben des Bloggers wurden auch die Moskauer Büros von IBMs Technologiepartnern LANIT und R-Style durchsucht. Nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen war das IBM-Büro vorübergehend geschlossen.

Der Föderale Zolldienst Russlands hat nach eigenen Angaben keine Informationen über Durchsuchungen in IBM-Räumen – in Medienberichten hatte es zuvor geheißen, die Behörde stecke hinter der Aktion. Auch von der Moskauer Staatsanwaltschaft und der Generalstaatsanwaltschaft hieß es jeweils, man habe die Razzia nicht durchgeführt. Auch bei anderen Militär- und Sicherheitsstrukturen wurde eine Teilnahme an den Durchsuchungen nicht bestätigt.

Silicon-Redaktion

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