Infineon-Chef Ziebart predigt langen Atem
Wolfgang Ziebart, Vorstandschef bei Infineon, sieht den Chiphersteller auf einem guten Weg.
Im letzten Geschäftsjahr habe man Geschäftsfelder mit einem Umsatz von etwa 700 Millionen Euro in die schwarzen Zahlen gebracht, sagte Ziebart dem Handelsblatt.
Ende 2007 werde die Sanierung abgeschlossen sein. Infineon wäre damit schon weiter, wenn der wichtigste Kunde im Handygeschäft, BenQ Mobile, nicht Insolvenz angemeldet hätte, so Ziebart. Vor zwei Jahren habe man in diesem Geschäft noch zweistellige Margen erzielt. Jetzt werde es noch ein Jahr dauern, ehe Infineon die Gewinnschwelle in dieser Sparte erreicht.
Ziebart sprach sich zudem für eine langfristig orientierte Sanierung aus. “Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass nichts so viel Wert schafft wie eine Sanierung”, sagte er. Für Ideen dieser Art werde man am Kapitalmarkt zwar “nicht unbedingt mit Lob überschüttet”. Dort verlange man eher kurzfristige Erfolge.
Mittelfristig wolle Infineon eine Ergebnismarge von mindestens 10 Prozent erreichen. Dafür konzentriere man sich auf Lösungen in drei Bereichen: Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit. So würden Produkte immer wichtiger, mit denen sich Energie sparen lässt. Die Chipbranche insgesamt stelle sich für die nächsten Jahre auf ein Wachstum “im hohen einstelligen Bereich” ein.
Deutschland sei nicht zu teuer für die Chipproduktion. Das komme auf das Produkt an. Produkte mit geringerem Lohnkostenanteil seien hier zu Lande gut zu fertigen. Für Deutschland sprächen zudem die Infrastruktur und die gut ausgebildeten Menschen. “Aber mehr Flexibilität wäre in jedem Fall wünschenswert”, so Ziebart.