Lifecycles und Center – HPs leiser Abschied von der Marke OpenView
Die Konferenz ‘Software Universe’ in Wien hat sich Hewlett-Packard (HP) als Rahmen gewählt, um eine umfassende Software-Strategieänderung und die Integration der Technologien von Mercury Interactive vorzustellen.
HP will sich künftig stärker an den Bedürfnissen der Unternehmen orientieren. Nicht mehr einzelne bruchstückhafte Technologien, sondern umfassende Lösungen sollen es Unternehmen ermöglichen, ihr Business besser mit der IT zu verzahnen. Das bedeutet für HP auch einen Schritt weg von der Software-Marke ‘OpenView’.
Dieses Ziel will HP mit dem so genannten ‘Lifecycle’-Ansatz umsetzen. Dieser soll nicht auf einzelne Projekte beschränkt bleiben, sondern verschiedene Initiativen im Arbeitsablauf eines Unternehmens miteinander in Beziehung setzen. Insgesamt will HP drei verschiedene Lifecycles etablieren. Die Agilität einer Unternehmens-IT etwa will HP über den ‘Change and Configuration Lifecycle’ über die gesetzeskonforme Automatisierung sämtlicher Prozesse verbessern.
Der ‘IT Service Lifecycle’ optimiert den Einsatz von Mitarbeitern und IT-Assets und automatisiert so auch die Bereitstellung von IT-Services. Ergänzt werden die beiden Lebenszyklen durch den ‘Performance and Availability Lifecycle’. Der sorgt in allen geschäftskritischen Anwendungen für optimale Leistung und Verfügbarkeit.
“Der CIO kann das Geschäftsergebnis verbessern, indem er die richtige Balance zwischen Operationen, Anwendungen und Strategie findet”, erklärte Magdy Assem, Director für das weltweite Produkt-Marketing für Software bei HP, auf der Messe in Wien. “Mit diesen Lifecycles kann der CIO die IT der eigenen Organisation so umstrukturieren, dass sie einen Beitrag zum Geschäftsergebnis leistet und nicht nur ein Erfolg der IT-Abteilung bleibt.”
Neben Lifecycles führt HP jetzt auch ‘Center’ ein. Damit versucht der Hersteller die mehreren hundert verschiedenen Produkte aus dem OpenView- und Mercury-Portfolio zusammenzufassen. Diese Center bestehen aber nicht nur aus integrierten Software-Lösungen, sondern beinhalten auch Services und Best Practices und stehen alle auf einer gemeinsamen Basis. Kern der modular aufgebauten Center ist jeweils ein Dashboard, das eine einheitliche Sicht auf alle Informationen liefert.
Insgesamt hat HP neun Center erarbeitet. Das ‘Project and Portfolio Management Center’ standardisiert Prozesse und Projekte. Themen rund um SOA (Service-orientierten Architekturen) adressiert das ‘SOA Center’. Die Kapazitätsplanung, Lasttests und Performance-Einstellungen lassen sich über das ‘Performance Center’ erledigen. Das ‘Qualtiy Center’ bietet Informationen über den Release-Prozess, Software-Tests und allgemeine Qualitätssicherung. Verfügbarkeit, Performance und Effektivität besorgt das ‘Business Availability Center’.
Mit dem ‘Operations Center’ lassen sich die Auswirkungen von Änderungen in den IT-Services prognostizieren. Das ‘Network Management Center’ administriert Netzwerke und unterstützt dabei auch Anwendungen wie IP-Telefonie oder Multiprotocol Label Switching. Management, Support und die Bereitstellung von IT-Services automatisiert das ‘Service Managment Center’. Das ‘Change und Configuration Managment Center’ schließlich bietet eine einheitliche Sicht auf die Auswirkungen aller Veränderungen im operativen IT-Betrieb.
Dennoch werde sich die strategische Neuausrichtung bei HP nicht in neuen Produkten erschöpfen, wie HP-CEO Mark Hurd vor Finanzanalysten in New York deutlich machte. Das Unternehmen hätte noch einen weiten Weg vor sich, alle unnötigen Ausgaben in den Griff zu bekommen. Eine Umstrukturierung gehe nicht von heute auf morgen. “Wir haben noch jede Menge Arbeit vor uns”, kommentierte Hurd.
Weiterhin will Hurd vor allem durch eine verstärkte Sales-Mannschaft das Unternehmen wieder nach vorne bringen. Bislang sei man auf dem Standpunkt gewesen, dass die Kunden von selbst die “großartige HP-Technologie” verwenden würden. “Heute haben wir eine neue und verbesserte Theorie: Wenn wir versuchen das Zeug zu verkaufen, werden wir mehr Umsatz machen.”