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SMS als Geheimwaffe gegen Gotteskrieger

“Wir wissen wer Du bist, gib’ auf!” oder “Geh’ nach Hause, Du wirst uns nie besiegen” sollen die Nachrichten beispielsweise lauten, berichtet die britische Sun. Damit will die britische Armee die Moral der Taliban schwächen und die Kämpfer verwirren. Andere SMS seien als Kurzmitteilungen von Taliban-Kameraden getarnt und mit falschen Informationen gespickt.

Die entsprechenden Telefonnummern soll zuvor der britische Geheimdienst ausspioniert und an die militärische Spezialeinheit ’15 UK Psychological Operations Group’ weitergeleitet haben. Im Verteidigungsministerium gibt man sich erwartungsgemäß bedeckt: “Wir geben grundsätzlich keine Kommentare zu Angelegenheiten des Geheimdienstes ab”, zitiert die Sun eine Sprecherin.

So abstrus die Taktik für Laien klingen mag – so werden solche und ähnliche SMS-Bombardements schon seit einiger Zeit eingesetzt, beispielsweise auch bei Israels Angriffen auf den Libanon. Durch die Mitteilungen sollte anscheinend der Eindruck vermittelt werden, die Israelis seien überall.

Ob sich hartgesottene Taliban-Kämpfer freilich von SMS-Botschaften einschüchtern lassen, bezweifeln auch Spezialisten für psychologische Kriegsführung. “Das Zielpublikum bei psychologischer Kriegsführung muss empfänglich für die Botschaft sein, wenn sie eine Wirkung haben soll”, sagt Wissenschaftler Philip Taylor. Und gerade die Taliban haben in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen, dass ’empfänglich’ – für was auch immer – nicht unbedingt die passende Charakterbeschreibung für sie ist.

Silicon-Redaktion

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