Darin geht es in der freien Marktwirtschaft um den Zusammenhang zwischen Ereignissen und Massenentscheidungen, die sich auf die Wirtschaft niederschlagen – sofern diese Massen in der Summe genug Geld dafür in die Hand nehmen können. Beispielsweise steigen die Ölpreise durch die Nachricht einer Auseinandersetzung in erdölexportierenden Ländern, da am Aktienmarkt die Befürchtung grassiert, der Konflikt wirke sich auf die Ölfördermenge aus.
Und dieser Zusammenhang wird unter dem Namen “Vorhersagemarkt” (Prediction Markets) in der IT verwendet und nunmehr in einer gemeinsamen Konferenz der vier Konkurrenten weiter untersucht. Google legte darin dar, wie der Konzern Geld dadurch spart. So werde die verteilte Intelligenz und Erfindungskraft der Angestellten durch an Hayek angelehnte Mechanismen gesammelt. Fragen nach dem richtigen Zeitpunkt, eine bestimmte Software auf den Markt zu bringen, würden so mit überraschender Genauigkeit von den Mitarbeitern vorhergesagt. Meist lasse sich eine eindeutige Tendenz in der Masse der Antworten ausmachen, die zuverlässig sei. Und wer richtig getippt hat, bekommt ein Google-T-Shirt.
Hewlett-Packard (HP) benutzt dafür eine Software namens BRAIN, die wie eine Online-Wette funktioniert und macht damit laut einem Bericht von Cnet ebenfalls gute Erfahrungen. Demnächst wird diese bisher intern verwendete Wettsoftware sogar vertrieben, der Pharmakonzern Pfizer will sie selbst ausprobieren. Bei einer Fehlerquote von 2,5 Prozent will sich das Management gern von den Angestellten erzählen lassen, wie sie die Entwicklung der Festplattenpreise einschätzen. Yahoo hat mit ‘Yootle’ etwas ähnliches aufgesetzt und Microsoft experimentiert ebenfalls mit Prediction Markets. Erste Open-Source-Softwarehersteller springen mit Produkten wie ‘Zocalo’ auf den Zug auf, der aus der “Weisheit der Menge” die richtigen Entscheidungen für Unternehmen ableitet.
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