Bei Boxbe.com kann sich der Anwender einen Mailaccount einrichten, den er in Newsgroups, einem öffentlichen Profil oder bei einem Online-Einkauf preisgibt, wenn er seine private Adresse aus Furcht vor Spamnachrichten nicht mitteilen mag. Wer jetzt in den Besitz der Mailadresse kommt, kann nur dann den Adressaten erreichen, wenn der das möchte.
Denn der Anwender wählt die Mails vorher aus und öffnet dann nur das, was ihn interessiert – oder wofür er Geld bekommt. Denn das ist der Trick hinter Boxbe. Sobald der Nutzer eine Mail öffnet, wird ein Betrag in der Größenordnung 15 bis 25 US-Cent fällig, den der Absender dann überweist. Boxbe erhält davon etwa 25 Prozent.
Mit diesem Geschäftsmodell will der Anbieter zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn Spammer, die davon leben, Millionen von Werbemails zu versenden und durch den Kauf weniger angebotener Dienstleistungen oder Gegenstände, den finanziellen Aufwand wieder heraus zu haben, zahlen dem Adressaten kein Geld. Verschickt ein Unternehmen viele Mails kann der Anwender den Preis erhöhen.
Seriöse Firmen, die Mails als Teil ihrer Werbekampagnen ansehen, könnten im Gegenzug eine Chance bekommen, dass ihre Nachrichten überhaupt gelesen werden und nicht gleich im Spam-Ordner landen. Hat der Adressat dann noch ein paar Informationen über seine Person hinterlegt, sei es sogar möglich, die Werbung gezielter zu versenden oder dem Benutzer höhere Gewinne zu bescheren. Denn zalhungsfreudige Unternehmen, die ihre Reichweite ausdehen wollen, gebe es überall, heißt es bei dem Branchendienst pressetext.
Zusätzlich zum Spam-Blocker soll die Adresse auch ganz normal genutzt werden können. Das passiere dann durch White-Listen, in denen Adressen von Freunden eingetragen sind und die ohne Zulassungsbeschränkung zum Adressaten vordringen.
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