Nach BenQ-Insolvenz bleibt letzter Hoffnungsschimmer
Nach drei Monaten zwischen Hoffen und Bangen muss der insolvente Handybauer BenQ Mobile nun endgültig den Betrieb einstellen. In diesen Tagen wird über die ehemalige Mobilfunk-Sparte von Siemens das Insolvenzverfahren eröffnet.
Allerdings ist auch nach der offiziellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens in den ersten Januartagen noch der Einstieg von Investoren denkbar. Diese könnten die Fertigung aus der Insolvenzmasse herauskaufen und sich auf diesem Wege – anders als bei einer Übernahmen des gesamtes Unternehmens – der Verpflichtungen gegenüber den Arbeitnehmern entledigen.
Nach Informationen des Betriebsrates gab es zuletzt nur noch einen ernsthaften Interessenten für die Reste von BenQ Mobile. Dabei soll es sich um eine Investorengruppe aus dem IT- und Halbleiterbereich handeln, die von einem Münchner Rechtsanwalt vertreten wird. Es werde zu 75 Prozent damit gerechnet, dass dieser Kandidat Anfang Januar ein konkretes Angebot auf den Tisch legt, hieß es.
Dann könnte zumindest ein Teil der Mitarbeiter – nach Angaben der IG Metall bis zu 800 – weiter beschäftigt werden. Der Interessent arbeitet nach Angaben der Gewerkschaft an einer Finanzierung, doch bestehen Zweifel an seiner langfristigen Finanzkraft. Ein zweiter Interessent habe sich zuletzt nicht mehr gemeldet.
Durch die Insolvenz haben bereits zwei Drittel der ehemals 3000 BenQ-Mobile-Mitarbeiter ihren Job verloren. Neben der Zentrale in München sind auch die Standorte Bocholt und Kamp-Lintfort von dem Debakel betroffen. Diejenigen Mitarbeiter von BenQ, die bisher keinen neuen Job gefunden haben, erhalten ihren Lohn ab Januar von einer Transfergesellschaft, die zum größten Teil von Siemens finanziert wird.