AT&T findet durch Übernahme von Bell South zu nahezu alter Größe
Es ist die größte Fusion in der Geschichte der US-Telekommunikationsbranche. Als letzte Instanz hat jetzt die US-Aufsichtsbehörde FCC der Übernahme von Bell South durch AT&T zugestimmt.
Der neue Gigant wird 70 Millionen Telefonkunden in zahlreichen US-Staaten haben sowie zehn Millionen Breitbandnutzer. Gerade in diesem Bereich hatte AT&T zuvor einige Zugeständnisse gemacht und erst dadurch die Genehmigung der FCC erlangt.
Unter anderem versicherte der Telekom-Konzern, Internet-Datenströme aller Anbieter gleich zu behandeln. Dies war von Politikern, Verbraucherschützern und einigen Online-Unternehmen gefordert worden, damit der Wettbewerb im Internet nicht beeinträchtigt wird. Außerdem sollen Tarife für einige Dienste gesenkt werden.
“Die heutige Entscheidung heißt aber nicht, dass die Kommission neue Richtlinien beim schnellen Internet-Zugang aufgestellt hat”, heiß es vom FCC. Allerdings könnte bereits im kommenden Jahr ein neues Gesetz in den US-Kongress eingebracht werden, in dem der Zugang zu dem schnellen Datennetz geregelt werde.
Nach Einschätzung einiger Branchenbeobachter entsteht durch den Bell-South-Kauf fast ein ähnlich mächtiger Telekom-Riese wie die 1984 zerschlagene “alte” Monopolgesellschaft At&T, die damals in sieben Teilfirmen aufgespalten wurde. Davon sind nun vier wieder unter einem Dach vereint. Mit dem Kauf von Bell South gewinnt AT&T auch die volle Kontrolle über den Mobilfunk-Anbieter Cingular Wireless, der bislang gemeinsam betrieben wurde.
Nach den Zahlen des vergangenen Jahres hätten die fusionierten Unternehmen zusammen 317.000 Mitarbeiter und einen kombinierten Umsatz von 117 Milliarden Dollar. AT&T hatte bereits im März angekündigt, in den kommenden drei Jahren nach der Übernahme 10.000 Stellen streichen zu wollen.