Dazu will die Arbeitsgruppe eine Brücke schlagen zwischen den verschiedenen Softwarepaketen zur Installation von Programmen, die von Linux-Distributoren unterstützt werden und dem, was ISVs (Independent Software Vendors) für den Linux-Support benötigen.
Während eines Treffens in Berlin einigten sich die Verfechter unterschiedlicher Verpackungstools wie APT, RPM, yum, alien und klik sehr schnell auf ein Konzept für ein gemeinsames API (Application Programming Interface). Grund für die schnelle Einigung ist sicher auch der steigende Druck durch die ISVs. “Die ISVs wollen Linux wie eine einzige Plattform behandeln, das bedeutet, sie wollen ein einziges Paket für Linux anbieten und das noch dringender als sie das für Windows wollen”, sagte FSG-CTO Ian Murdock.
Eine einheitliches API, das unabhängig vom Verpackungssystem implementiert werden kann, soll nun Abhilfe schaffen. “Weil APIs kleine Entwicklungsschritte mitmachen können und – wenn richtig verwendet – zugrundeliegende Implementierungsunterschiede verdecken können”, so Murdock.
In Berlin wurde auch entschieden, dass die neue Schnittstelle nur einen begrenzten Anwendungsbereich haben soll, um sie nicht so sehr zu überladen, dass sie am Ende funktionsunfähig wird. Murdock ist überzeugt, dass sich dieser Plan umsetzen lässt. “Glücklicherweise brauchen die ISVs nicht sehr viel.”
So soll das API die Funktionalitäten existierender Verpackungstools nicht duplizieren, sondern ein System nur hinsichtlich seines Kompatibilität mit dem LSB-Standard untersuchen. Zudem soll es sein Dateiverzeichnis beim existierenden Applikationsmanager registrieren und die Abhängigkeiten für jene wenigen Komponenten verwalten, die nicht mit dem LSB-Standard arbeiten.
Vorausgesetzt die Distribution ist LSB-konform spielt das Thema Abhängigkeiten nach Murdocks Worten ansonsten nur eine untergeordnete Rolle, wodurch viel Arbeit gespart wird. “Die Verwaltung der Abhängigkeiten macht 95 Prozent eines Verpackungssystems aus.”
Gleichzeitig wurden viele offene Fragen während des Treffens der Open-Source-Experten in Berlin nicht angesprochen – beispielsweise das Thema Deinstallation. Ein Anfang ist dennoch gemacht. “Alle sind hochmotiviert”, sagte Murdock. “Die Distributoren bekommen mehr Applikationen, was wiederum die gemeinsame Plattform attraktiver macht; und für die ISVs sinken die Kosten, wodurch der Kosten-Nutzen-Abgleich zu ihren Gunsten kippt.” Dadurch würden Linux-Versionen wirtschaftlich attraktiver und hätten so die Möglichkeit, neue Märkte zu erobern.
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