Emissionshandel im Web ist ein Milliardenmarkt

Verträge wie das Kyoto Protokoll haben einschlägigen internationalen Plattformen zu einem großen Aufschwung verholfen. Der Wert des Kohlendioxid-Handels im Web wird derzeit auf etwa 21,5 Milliarden Dollar geschätzt. Und bis zum Jahr 2010 soll dies sogar auf mehr als 23 Milliarden Dollar anwachsen.

Beispielsweise verzeichnet die im Jahr 2000 aufgesetzte Plattform InterContinental Exchange (ICE) ein starkes Wachstum an Kommunikation und Handel mit Abgasen. Die Funktionsweise einer solchen Handelslösung basiert darauf, dass einige nationale Industrien oder Länder naturgemäß aufgrund ihrer Industrialisierung mehr Abgase in die Luft pusten als beispielsweise Entwicklungsländer, die wenige Fabriken unterhalten oder auch Agrarstaaten.

Diese erreichen die international vorgeschriebenen Grenzwerte von Kyoto also nicht und verkaufen dieses Guthaben als wäre es ein Haus oder ein paar Schuhe per Online-Plattform an die reichen Länder. Das Entwicklungsland bekommt Geld, die USA oder Deutschland können sich energieverbrauchstechnisch ein bisschen strecken. Und der Mechanismus des Kyoto-Protokolls, der eine immer sauberere Umwelt fördern soll, geht immer weiter und sorgt damit für noch regeren Handel mit der Erkennung, Verifizierung, Kontrolle und schließlich dem Verkauf von erlaubten CO2-Werten und Treibhausgasen. Im November sollen auf einer solchen Plattform mehr als 59 Millionen metrische Tonnen Gase gehandelt worden sein, bei einem Preis von 9 Euro pro metrischer Tonne bis hin zu 20,65 Euro pro metrischer Tonne zu diesem Zeitpunkt.

Für die börsennotierte ICE wurde gerade das neunte Rekordquartal in Folge abschlossen. Das Vertragsvolumen, das über die Plattform im Internet abgeschlossen wurde, war beispielsweise im Jahr 2006 um 120 Prozent höher als in 2005 und soll weiter in diesen Stufen steigen. Und das Emissionshandelssystem der EU, die Regeln der EU Emissions Trading Commission, sind daran beteiligt. Bruce Usher, CEO von Ecosecurities, einer Investitionsfirma für Emissionshandel, weiß davon, dass derzeit 25 Länder in der EU berechtigt sind, auf den einschlägigen Plattformen zu bieten und zu handeln. Zwar gebe es immer wieder Diskussionen um die Bestimmungen für einen solchen Handel, den Einfluss auf nationales Recht und allgemein um die Regeln dieses Marktes. Aber der Erfolg gebe dem Markt recht, allein schon bei den Transaktionsvolumina. “Dieser Markt ist der bei weitem erfolgreichste Markt, den es heute weltweit gibt”, sagte er gegenüber der E-Commerce Times.

Silicon-Redaktion

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