Skype-Gründer taufen Video-Start-up ‘Joost’

Unter dem Codenamen ‘The Venice Project’ basteln die Skype-Gründer bereits seit einiger Zeit an einem neuen P2P-Fernsehprojekt. Nun haben sie den offiziellen Namen und auch die offizielle Website gelauncht.

Unter dem Namen ‘Joost’ werden TV-Inhalte direkt auf den Computer des Nutzers gestreamt. Dadurch sollen in erster Linie Wartezeiten vermieden werden, die bei Video-on-Demand-Services entstehen, wenn der gewünschte Film heruntergeladen wird. Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Beta-Phase.

Branchenbeobachter räumen dem Projekt von Janus Friis und Niklas Zennström große Chancen ein: “Das ist eine klasse Idee, denn sie verbindet die aktive und passive Nutzung von Inhalten, indem sie dem User die Wahl lassen, ob er sich das Programm selbst zusammenstellt oder durch die besten Sendungen zappt”, sagte Torsten Schwarz, Leiter des Bereichs Online beim Verband der deutschen Internetwirtschaft, gegenüber pressetext.de. Derzeit wird Joost in einer Windows-Version angeboten, eine Variante für Linux und Mac OS X soll noch folgen. Joost basiert zum Teil auf dem Code des Mozilla-Projekts.

Langfristiges Ziel ist es, das Fernsehen von traditionellen Programmplänen zu befreien – die Nutzer sollen selbst entscheiden können, wann sie was sehen wollen. Entscheidend für den Erfolg wird aber wohl in erster Linie die Qualität der angebotenen Inhalte sein. Darüber hinaus bietet Joost eine Chat-Möglichkeit zwischen den einzelnen Nutzern und einen Newsfeed-Reader.

Eine tiefere Bedeutung für den Produktnamen Joost gibt es nicht. Den beiden Erfindern habe einfach der Klang gefallen, hieß es. Auch in ihrer dänischen beziehungsweise schwedischen Muttersprache gibt es kein derartiges Wort.