Nicht nur die Tatsache, dass die IT als Unternehmensressource endlich ist, macht eine durchdachte Verwaltung von deren Kapazität notwendig. Auch der Umstand, dass die IT inzwischen fester Bestandteil von fast jedem Vorgang im Unternehmen ist und deswegen regelrecht um sie gebuhlt wird, macht das Problem deutlich: Wird die IT als Ressource nicht vernünftig verteilt, werden sowohl ihr Nutzen als auch ihr Management in Frage gestellt.
silicon.de und die Unternehmensberatung Deloitte arbeiten gerade an einer Studie, die herausfinden soll, welchen Reifegrad das IT-Anforderungsmanagement momentan hat und wie gut es seinen Zielen gerecht wird. Fest steht jedoch, dass es mit dem so genannten ‘Demand Management’ noch nicht weit her ist – zumindest als Disziplin, die methodisch angegangen wird.
Dennoch sollte man als IT-Leiter lieber heute als morgen an einer Lösung dafür arbeiten, meint Lars Schwarze, Senior Manager CIO Advisory Services bei Deloitte Consulting. “IT-Abteilungen stehen einer steigenden Nachfrage nach IT-Leistungen durch ihre internen Kunden gegenüber”, begründet er. “Fragt man IT Manager, so erscheint die Anzahl an Anforderungen schier unendlich zu sein, Tendenz steigend.” Die Kombination aus der großen Zahl von Projekten und deren steigenden Komplexität führten zu Schwierigkeiten bei der Projektplanung, der richtigen Priorisierung der verschiedenen Anforderungen und schließlich zu Kapazitätsengpässen.
Laut Schwarze erschöpft sich Demand Management heute häufig darin, unzureichend beschriebene IT-Anforderungen in Empfang zu nehmen und mit Projektanträgen konfrontiert zu sein, die von der IT-Abteilung im Alleingang durchgeführt werden sollen. “Es mangelt an einer kooperativen Zusammenarbeit zwischen IT und Fachabteilung”, erklärt Schwarze. Dadurch blieben Synergiepotenziale zwischen Projekten ungenutzt, die Intransparenz bei der Durchführung führe außerdem zu redundanten Aktivitäten.
Viele Firmen, die das Problem angegangen sind, haben sich bei der Lösung nur auf die Interaktion zwischen IT- und Fachabteilung konzentriert. Sie haben die Definition einer IT-Anforderung, die Projektbeschreibung und die Priorisierung der Projekte formalisiert, es aber dabei bewenden lassen. Der Effekt: Es fehlt nach wie vor an der konsolidierten Sicht auf die IT-Nachfrage als Ganzes. “Die mangelnde Transparenz der gesamten IT-Nachfrage führt zu einem Kontrollverlust über die IT-Leistungserbringung und einer mangelhaften Ausrichtung an der Geschäftsstrategie”, warnt Schwarze.
Gerade aus Sicht der Unternehmensführung würden sich jedoch Maßnahmen für ein effektives Demand Management lohnen, denn sie tragen dazu bei, die Nachfrage der IT-Leistungen auf die wertschaffenden Initiativen zu konzentrieren. Dazu wäre allerdings eine engere und vor allem methodische Zusammenarbeit zwischen Business und IT nötig.
Methodisch heißt beispielsweise, die Nachfragesteuerung in die Teildisziplinen Identifikation, Aufnahme, Bewertung und Priorisierung der IT Anforderungenzu strukturieren. Zudem müsste die Funktion des Demand Management innerhalb der Rolle der IT im Unternehmen erkannt und entsprechend bewertet werden. Lars Schwarze: “Demand Management geht über die Zügelung des Appetits der internen Kunden nach IT-Leistungen hinaus. Es setzt eine Reihe von Fähigkeiten und Prozessen voraus, die ein Verständnis der Geschäftsanforderungen gewährleisten, um die Diskussion über IT-Kosten und -Leistungen zu fördern, und auf einem gemeinsamen Verständnis und enger Kooperation adäquate Lösungen zur Erfüllung dieser Anforderungen anzubieten.”
Wie halten Sie es mit dem Demand Management? Nehmen Sie Teil an unserer Umfrage und wir schicken Ihnen eine Zusammenfassung der daraus resultierenden Deloitte-Studie zu. Zudem können Sie einen iPod nano gewinnen!
Einsatz von KI-Lösungen wirbelt auch in deutschen Unternehmen die Liste der Top-Technologieanbieter durcheinander.
Echtzeitüberweisungen erfüllen die Erwartungen der Nutzer an Geschwindigkeit, sind jedoch anfällig für spezifische Sicherheits- und…
Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.
Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.
KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…
Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…