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Musik-Labels sehen den Kopierschutz am Ende

Auf der derzeit in Cannes stattfindenden Musikmesse ‘Midem’ erklärten die vier großen Musikverlage BMG, EMI, Sony und Warner, dass zumindest einer demnächst auf Restriktionen beim Herunterladen von MP3-Dateien verzichten will. Die Limitierungen beziehen sich zumeist auf das Verschicken, Kopieren oder Brennen der Files.

Wer der Ausreißer unter den Labels ist, kann nur spekuliert werden. Die Sony-BMG-Tochter Epic experimentierte bereits im Sommer vergangenen Jahres mit DRM-freien (Digital Rights Management) Downloads und auch EMI hat schon Titel im MP3-Format ohne Kopierschutz und DRM vertrieben.

Alternative und unabhängige Labels verkaufen seit längerem Songs ohne jeglichen Schutz. Sie sehen in der freien Verfügbarkeit der Stücke keine wirtschaftliche Einschränkung. Für sie ist es eher eine Art Publicity, die Interessenten zu späteren Käufen animieren soll. Die großen Verlage dagegen machen hauptsächlich die Downloads für die einbrechenden Verkaufszahlen verantwortlich. Jetzt könnte ein neues Modell Erfolg versprechen: restriktionsfreie Downloads auf Aboseiten, die zusätzlich von der Werbung auf den Websites leben.

Innerhalb der nächsten Monate könnte es für einen Verleger schon soweit sein, soll es in Cannes gelautet haben, berichtet die New York Times. Ein Branchenbeobachter geht davon aus, dass in ein bis zwei Jahren das Thema Kopierschutz bei MP3-Files von der Diskussionsfläche verschwunden sein wird. Diese These stützen auch Meldungen, die sich Ende vergangenen Jahres Gehör verschafft hatten. Im November 2006 erklärte Paul Birch, ein Mitglied im Vorstand des Internationalen Verbands der Phonographischen Industrie gegenüber einem britischem Blog, “DRM, wie wir es kennen, ist tot”.

Silicon-Redaktion

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