Die Suche nach dem passenden Rechenzentrum wird erleichtert
Neben klassischen Qualitätsmerkmalen müssen IT-Dienstleister künftig die Tragfähigkeit ihrer Infrastruktur-Services als Basis für integrierende Web-Technologien unter Beweis stellen.
Rund 400 bis 500 Anbieter von Rechenzentrums (RZ)-Dienstleistungen gibt es in Deutschland. Doch wer hat die sicherste und beste Ausstattung? Und wie verlässlich sind die Aussagen des Anbieters? Um Kunden bei der Auswahl des richtigen Dienstleisters objektive Maßstäbe zu geben, startete der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft den ‘eco Data Center Star Audit’. Vergleichbar zum Sternesystem im Hotelgewerbe vergibt das Zertifizierungsprogramm je nach Qualität einen bis fünf Sterne. Bislang haben sich 15 RZ-Anbieter zertifizieren lassen.
Die Verfügbarkeit der richtigen IT- und Netzwerk-Infrastruktur wird nach einhelliger Auffassung von Praktikern immer wichtiger. eco-Geschäftsführer Harald Summa ist überzeugt: “Die Art, wie Unternehmen geführt, Entscheidungen gefällt, künftige Markterfordernisse erkannt und dafür notwendige Prozesse aufgesetzt werden, lässt sich nur mit optimierter Infrastruktur verbessern. IT-Dienstleister spielen hierbei eine entscheidende Rolle.”
Und nicht nur das: Eine stabile wie sichere Infrastruktur und damit die Basis für kollaborative, integrierte IuK-Lösungen entscheide direkt über Erfolg oder Misserfolg an globalen Märkten mit schnell wechselnden Geschäftsprozessen. Felix Höger, bei der Kölner Pironet NDH AG zuständig für das ITK-Outsourcing und einer der ersten vom eco zertifizierten Rechenzentren, erklärt: “Nur auf Basis flexibler Infrastrukturen lassen sich künftig Unternehmensanwendungen kosteneffizient betreiben und ebenso schnell ist der Schritt in die nächste Stufe innovativer Anwendung von Software as a Service oder ASP gemacht.”
So nutzt der Düsseldorfer Personaldienstleister Allbecon seine Büro-Standardsoftware per Browser-Zugriff, den kompletten Rest erledigt Pironet NDH. “Durch die ganzheitlichen Lösungen unseres Dienstleisters sparen wir Kosten, machen unser ITK-Management beweglicher und bündeln Support und Administration an einer Stelle”, betont Allbecon-Vorstand Joachim Stoll.
Audit führt zu Verbesserungen
Doch damit solche Anwendungswünsche und entsprechende Services tatsächlich aufeinandertreffen, müssen sich beide Partner finden. Und die Performance muss stimmen. Hierfür sorgt die eco Data Center Star Zertifizierung in zwei Schritten: Zunächst gibt der Betreiber eine Selbstauskunft per Fragebogen ab. Diese wird anschließend von eco-Auditoren vor Ort geprüft, besprochen und per Vorlage von Gutachten, beispielsweise zum Brandschutz, belegt. Bei der Begehung des Datacenters werden die Kategorien Gebäude, Personal, Prozesse und Technik anhand zahlreicher Prüfkriterien eingehend untersucht und bewertet.
Entsprechend der erreichten Punktzahl wird der Anbieter in eine der fünf Sterne-Kategorien eingeteilt. Dabei umfassen fünf Sterne die maximale Erfüllung der abgefragten Kriterien und ein Stern die Erfüllung der Mindestanforderungen. Summa dazu: “Viele Betreiber erkennen erst durch den Audit ihren Verbesserungsbedarf. Von unseren Experten erhalten sie objektive Vorschläge und individuelle Beratung, um Infrastrukturlücken zu schließen. Ziel ist eine bessere Versorgungslage in Deutschland.”
Insgesamt soll mit dem Zertifizierungsprogramm das Verständnis von Kunden und Anbietern für IT-Sicherheit und -Stabilität geschärft und der IuK-Dienstleistungsstandort Deutschland gestärkt werden. Summa ist überzeugt: “Qualität, Integrationsexpertise und Prozess-Knowhow sind nach wie vor die großen Pfunde, mit denen Deutschland im internationalen Wettbewerb wuchern kann. Dazu müssen IT-Dienstleister und Kunden an einem Strang ziehen und permanente Infrastruktur-Optimierung betreiben.”