Warum sie das tat? Sie hat ein Gerät entwickelt, das Jugendliche von Orten fernhalten soll, an denen sie nicht erwünscht sind. Dabei handelt es sich weniger um einen Scherz als um ein Bedürfnis der Bürger, von dem sie bisher noch gar nicht wussten, dass sie es haben.
So sollen “Vandalismus und antisoziales Verhalten” beseitigt werden. Und dies, indem ein unscheinbarer grauer Kasten, ‘Mosquito’ genannt, Signale ausstößt, die angeblich nur Kinder und Jugendliche hören sollen. Damit sie nicht auf dem Rasen spielen oder ihre Kippen vor die Eingangstüre werfen – heute ist ja Nichtrauchertag – sollen sie von einem durchdringenden Ton abgeschreckt werden. Die Oma von nebenan soll davon nichts mitbekommen, weil sich das Gehör des Menschen angeblich mit 25 Jahren so stark verändert. Das Handelsblatt beschreibt die Wirkung ähnlich, wenn der Bauer seine Kühe durch einen Elektrozaun dazu erzieht, von einem bestimmten Stück Feld fernzubleiben.
Erste Einsatzorte haben sich zum Glück der Reichen und Schönen schon gefunden: Das Golduhrenviertel in der Züricher Bahnhofstrasse etwa oder die ehemals beliebte Skater-Meile am Hauptbahnhof pfeifen alles unter 25 Jahren glatt vom Platz. Gerichtspräsident Peter Meier freut sich demnach über die “Sauerei”, die jetzt nicht mehr da ist: Blechdosen und Pizzaschachteln der Jugendlichen fehlen ihm zufolge nun praktischerweise überall dort, wo es piept. Andere, wie die schweizerische Gesundheitsministerin sehen eine gesundheitliche Gefährdung der Jugendlichen durch den Kasten heraufdämmern. Kritiker geben demnach zu bedenken, dass die Schweizerin an sich die Frage gründlich überlegen dürfte, ob sie Kinder in eine Welt setzen will, in der sie 25 Jahre lang überall ausgepfiffen werden. Die Geburtenrate liegt in der Schweiz bei 1,43 Kindern pro Frau.
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