Bislang haben sich die Kernel-Entwickler dagegen entschieden, die Technologie eines bestimmten Herstellers in den Kernel zu integrieren. Xen und VMware hätten gerne ihre Produkte im neuen Linux-Kern gesehen.
Indirekt ist Torvalds mit der Implementierung einer Paravirtualisierung dem Wunsch nachgekommen. Xen ist ein Beispiel für eine Paravirtualisierung. Diese Technologie ermöglicht einen effizienten Betrieb, setzt jedoch bestimmte Veränderungen am Betriebssystem voraus. Im Falle von Open-Source-Betriebssystemen lässt sich das relativ schnell umsetzen.
paravirt_ops nennt sich die Schnittstelle, die Hypervisor-Technologien etwa von Xen oder dem Virtual Mashine Interface von VMware unterstützt. Die zweite Virtualisierung, die Torvalds und seine Entwickler in den Kernel integegriert haben, ist Kernel-based Virtual Mashine (KVM). Diese Technologie stammt von dem bislang relativ unbekannten israelischen Unternehmen Qumranet und setzt auf der Hardware-Virtualisierung der Chip-Hersteller AMD und Intel, ‘Pacifica’ und ‘Vanderpool’, auf. Diese Software besteht aus zwei Teilen. Dem User- und dem Kernel-Modul kvm.ko, das jetzt in den Kernel 2.6.20 implementiert wurde. Über dieses Kernel-Modul können auch unmodifizierte Gastsysteme vergleichsweise performant virtualisiert betrieben werden.
Daneben haben die Kernel-Entwickler laut Torvalds wenige umwälzende Neuerungen in der aktuellen Version umgesetzt. So wurden Fehler behoben und der Hardware-Support erweitert. Er hätte vielmehr versucht, eine Stabilisierung umzusetzen. “Ich hoffe wirklich, dass wir mehr Fehler behoben haben als neue hinzugekommen sind”, kommentierte Torvalds in der Kernel-Mailing-Liste.
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