Kurth läutet Ende der klassischen Telefonie ein
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, verabschiedet die klassische Festnetztelefonie langsam in die Vergangenheit. Mit IP-Technik werde sich der Trend beschleunigen.
Die moderne Internettechnik sorge dafür, dass Telefonieren so wie man es bisher gewohnt sei, noch schneller als erwartet verschwinden werde, prognostizierte Kurth in einem Interview mit der Berliner Zeitung. Das werde große Auswirkungen auf Preise und die Zusammenschaltung der Netze verschiedener Anbieter haben. So käme man bei der Internettechnik mit bundesweit möglicherweise nur 100 Übergabepunkten ins Netz der Telekom aus. Bisher seien es 474.
Der Trend mache eine Regulierung weitgehend überflüssig. “Wir ziehen uns überall zurück, wo der Markt auch ohne Regulierungseingriffe funktionieren kann”, so Kurth weiter. Zur Begründung der Strategie führte er die Verkäufe der Netzbetreiber an. Die hätten Ende 2006 jeweils gut sieben Millionen DSL-Kunden unter Vertrag gehabt. “Vor vier Jahren beherrschte die Telekom noch 90 Prozent des Marktes. Jetzt haben wir Fifty-Fifty-Verhältnisse. Daran sieht man, wie schnell es zu einer Umverteilung im Markt kommen kann.”
Dass bald ausschließlich über IP kommuniziert werde, glaubt Kurth indes nicht. “Es wird auch künftig Kunden geben, die keine Internet-Flatrate und keinen Pauschalpreis für unbegrenztes Telefonieren haben wollen”.