“Datenzentren sind wieder sexy”

“Datenzentren sind wieder sexy”, erklärte Research Vice President Rakes Kumar des Beratungsunternehmens Gartner. Neue Technologien wie Multicore Processing, Virtualisierung, neue Management-Features oder auch die Software von Service-orienterten Architekturen bieten interessante technologische Perspektiven.

Andrew Buttler, Research Vice President bei Gartner hält es sogar für möglich, dass in den kommenden Jahren die Grenzen zwischen Server, Netzwerk und Peripherie immer mehr verschwimmen. “Der Server wird in zehn Jahren völlig anders aussehen als heute”, so Buttler. Es werde immer schwieriger zu sagen, das ist ein Server, das ist ein Netzwerk oder das ist Storage. Daher könnten sich auch für die Unternehmen die Ansprechpartner ändern. Nicht mehr die Hersteller der Komponenten seien dann entscheidend, sondern das Unternehmen, dass ein Management für all die verschiedenen Bausteine bietet, und das könnte dann beispielsweise auch RWE oder Eon heißen.

Dennoch bringt die Zeit nicht nur neue Möglichkeiten mit sich. Die IT-Verantwortlichen müssten sich auch mit neuen Herausforderungen beschäftigen. Die sicherlich harmloseste nennt Kumar die ‘Digital Natives’. Gemeint ist damit die nächste Generation von IT-Anwendern. Diese Kinder und Jugendlichen seien bereits mit Computern groß geworden und hätten daher ganz andere Ansprüche an die IT, beispielsweise bei ihrem Arbeitgeber.

Als weitere Herausforderung sieht Gartner das Thema Green IT. Die Analysten sind davon überzeugt, dass in den kommenden Jahren neue Gesetze auf den Weg gebracht werden, die die Umweltverträglichkeit von Rechenzentren verbindlich festlegen.

Doch auch Gefahren wie der Klimawandel und der Terrorismus müssten mit den neuen technologischen Möglichkeiten beantwortet werden, warnt Kumar. Desaster Recovery sei ein Thema, das in Europa nach wie vor stiefmütterlich behandelt werde. “Es ist gefährlich, dass viele Banken ihre Datenzentren im Herzen von London haben”, erläutert Kumar.

In Zeiten von Terroranschlägen sei das eine riskante Strategie, gleichwohl die technischen Voraussetzungen existierten, die Datenzentren an verteilten Standorten zu halten. Die wenigsten Unternehmen hätten Pläne für den Katastrophenfall, weiß der Berater aus seiner Praxis. Er rät, mindestens alle 18 Monate ‘Übungen’ durchzuführen, die zeigen sollen, ob die Pläne im Katastrophenfall tatsächlich auch greifen.

Die derzeit vorherrschende Client-Server-Architektur habe die Kosten für die IT in den vergangenen Jahren dramatisch in die Höhe geschraubt, so Kumar. Rund 50 Prozent des IT-Budgets würden in die Aufrechterhaltung des Betriebes gesteckt, schätzt der Analyst. Mittelfristig werde sich der Anteil jedoch dank neuer Technologien verringern.

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Silicon-Redaktion

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