Allen Hemmnissen zum Trotz wird der Umsatz im westeuropäischen B2C-E-Commerce bis Ende dieses Jahrzehnts mit zweistelligen Raten wachsen. Diese Prognose resultiert aus einer neuen Studie von Deutschen Bank Research zum Thema E-Commerce im Segment Business-to-Consumer (B2C). Allerdings bezieht sich dieses respektable Wachstum auf eine recht kleine Ausgangsbasis, nämlich den aktuellen Jahresumsatz von 130 Milliarden Euro, was einem Siebzehntel des westeuropäischen Einzelhandelsumsatzes entspricht. Somit wird der B2C-E-Commerce im absoluten Niveau auch mittelfristig spürbar unter seinem tatsächlichen Potenzial bleiben.
“Der recht verhaltene Fortschritt geht darauf zurück, dass die Web-Anbieter weiterhin zu wenig auf die besonderen Umstände des Distanzhandels im anonymen digitalen Raum eingehen”, erklärt der Autor der Studie Stefan Heng. “Denn im B2C-E-Commerce fallen die Auslieferung und das Bezahlen der Ware sowohl räumlich als auch zeitlich auseinander.”
Vor allem beim Bezahlvorgang würde das resultierende Risiko, das einer der beiden sich gegenseitig unbekannten Geschäftspartner trägt, als große Herausforderung empfunden. Insbesondere kleine E-Shops ohne üppige Ressourcenausstattung und eigenem Inkasso, die den überwiegenden Teil der Anbieter im B2C-E-Commerce ausmachen, würden unter dem Mangel an besonders zugeschnittenen Bezahlsystemen leiden.
Bei den E-Shoppern zeigt sich, dass die Sicherheit als sehr wichtiges Thema empfunden wird. Gleichwohl unterscheidet sich die Sensibilität gegenüber diesem Thema deutlich je nach Geschlecht, Erfahrung und Lebensalter. So würden Männer viel mehr Wert auf technische Sicherheit legen als Frauen. Unerfahrene E-Shopper vertrauten vorrangig auf Web-Sites in seriös erscheinendem Design. Darüber hinaus schränkt jeder zweite Senior seine E-Shopping-Aktivität wegen Sicherheitsbedenken stark ein und setzt lediglich auf bekannte und damit Vertrauen erweckende Marken.
Bei den gehandelten Gütern wird deutlich, dass die Verkaufsschlager des klassischen Versandhandels auch den B2C-E-Commerce dominieren. Speziell sind es physische Güter (wie PCs, Bücher und Bekleidung), die die Liste der über das Web gehandelten Güter anführen, findet die Studie. Mit deutlichem Abstand folgen verschiedene Web-Dienste wie Partnersuche, digitale Güter (Software, Spiele, Videos, Musik) sowie Reisen und Events.
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