Mark Russinovich, Mitarbeiter in Microsofts ‘Platform and Services’- Abteilung sowie Blogger hat das in einem Posting jetzt ein für allemal klar gestellt: Weder User Account Control (UAC) noch Protected Mode Internet Explorer zögen Sicherheitsgrenzen für das neue Betriebssystem Vista.
Microsoft habe das immer so kommuniziert, so Russinovich ehrlich, aber eigentlich stimme das nicht. Denn im Grunde tausche der Hersteller Sicherheit durch Komfort in diesen Fällen aus.
Der Benutzerkontenschutz, wie UAC auf deutsch heißt, ist ein sehr kompliziertes Gebilde. Die Konstruktion an sich hat viele Kritiker schon auf den Plan gerufen, die UAC vor allem für weniger versierte Anwender als zu umständlich ansehen. Den Aussagen Redmonds folgend glaubten die Benutzer aber zumindest daran, sich mit Vista neue Sicherheitsfunktionen einzukaufen, die mehr bieten könnten als frühere Windows-Versionen und durch den neuen, Achtung!, UAC-‘Schutz’ auch das System besser absicherten. UAC nämlich stattet alle Prozesse und Anwendungen standardgemäß mit begrenzten Rechten aus, was zum Teil als Vorteil angesehen wird, da in früheren Microsoft-Betriebssytemen sträflich Admin-Rechte verschleudert wurden.
Andererseits mache es sich Microsoft jetzt auch einfach, indem der Hersteller die Anwender von Admin-Accounts fernhält und stattdessen begrenzte Privilegien standardmäßig anbietet, so Russinovich weiter. Und obendrauf noch einmal umständlicher. Denn jetzt fragt das System alle naselang, ob eine gewünschte Aktion erlaubt ist oder nicht. Das hat mit Komfort dann herzlich wenig zu tun und führt bisweilen zu interessanten neuen Erkenntnissen.
So hat der Autor eines Artikels in den USA aus UAC bereits ‘User Annoyance Control’ gemacht, was soviel heißt wie ‘Benutzer-Belästigungs-Kontrolle’. Die Authentifizierung ende in einem ‘Okay/Cancel’-Dialog, durch den sich der Anwender, um schneller fertig zu sein, rasch mit ‘ok’ durchklicke. Was er dabei eigentlich mache, bleibe im Dunkeln und mit Sicherheit führe das nicht dorthin, wo der User ursprünglich hin wollte.
Trotz aller Wut, die man in Redmond jetzt gegen den Blogger aus dem eigenen Hause anhäuft, darf man eines nicht vergessen. Letzten Endes hat Russinovich Microsoft sogar noch einen Gefallen getan. Indem er nämlich erwähnt, dass bei einem Durchbruch der, wie wir jetzt wissen, nicht vorhandenen Sicherheitsbarrieren UAC und Protected Mode IE in Form eines Hackerangriffs beispielsweise Sicherheitslücken offenbart werden, handelt es sich nicht um Bugs. Mit denen hat Microsoft ja öfter zu kämpfen – die genannten fielen dann positiv aus der Statistik heraus.
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