Sicherheitsforscher prognostizieren mehr Kernel-Malware

Dass die Techniken der Hacker immer ausgefeilter werden, steht  außer Zweifel. Inzwischen sind die Hacker auf der Kernel-Ebene angekommen, dem Kern jedes Betriebssystems. Hier können sich die Schadprogramme vor Antiviren- und Antispyware-Lösungen verbergen und haben die gleichen Privilegien wie das Betriebssystem. So verweigert Windows Vista auch den Zugriff auf den Kernel. Die Mehrzahl der Anwender jedoch ist nach wie vor durch ältere Windows-Versionen gefährdet.

Experten warnen, dass oft nicht einmal versierte Anwender von den unsichtbaren Schädlingen in ihren System etwas ahnen. Der F-Secure-Mitarbeiter und Experte für Kernel-Schadprogramme Kimmo Kasslin hat jetzt in dem Paper “Kernel Malware: The Attack from Within” Informationen zu dem Problem zusammengefasst.

Nach wie vor seien solche Programme eher die Ausnahme, jedoch steige deren Zahl kontinuierlich. Kasslin erklärt, dass Hacker eben möglichst lange unentdeckt auf den Systemen ihr Unwesen treiben wollen. Daher graben sie sich immer tiefer in das System ein.

Inzwischen kursierten auch mehr Dokumentationen oder funktionierende Beispiele, die diese Techniken samt Sourcecode illustrieren. Aber Kasslin kennt noch eine Motivation. “Die wahrscheinlich wichtigste ist das umgehen von Firewalls und Antiviren-Scannern.”

Wird dieser Schad-Code jedoch entdeckt, dann greift er den Scanner an, ändert dessen Signaturen, versucht das Programm umzuschreiben oder setzt sich anders gegen ein Entfernen zur Wehr. Es wird für die Hersteller von Sicherheitslösungen nicht unbedingt einfacher. So seien auch die derzeit verbreiteten Lösungen nicht für diese Art von Schädlingen geschaffen. Die einzige Möglichkeit, ist diese Schädlinge über Signaturen herauszufiltern, bevor sie sich auf den Systemen einnisten.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

22 Stunden ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago