Die Umsatzerlöse im TK-Markt seien trotz gesunkener Preise seit Ende der 90er Jahre um 23,3 Milliarden Euro gewachsen, hieß es. Die Zahl der Breitbandnutzer habe sich innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt, die ‘Mobilfunkpenetration’ habe mit 84 Millionen Nutzern 100 Prozent überschritten.
Der DSL-Markt in Deutschland zeichne sich durch ein dynamisches Wachstum aus, sagte Behörden-Chef Matthias Kurth. “Wir haben das stärkste Wachstum innerhalb der Europäischen Union.” In Deutschland seien 22 Prozent aller europäischen DSL-Anschlüsse geschaltet. “Inzwischen verfügen cirka 36 Prozent der Haushalte über einen DSL-Anschluss.” Bei den Internetzugängen über Fernsehkabel habe sich die Zahl der Kunden im Jahr 2006 gegenüber 2005 auf 500.000 verdoppelt.
“Ein weiterer Trend ist, dass verbraucherfreundliche und günstige Preise zu mehr Umsatz und Wachstum führen.” Die Mobilfunknutzung habe um rund 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen – gerade weil die Preise um fast 11 Prozent gefallen sind. Auch UMTS werde inzwischen von 4,5 Millionen Kunden genutzt. Der Umsatz mit UMTS-Datendiensten habe sich 2006 gegenüber dem Vorjahr mit 700 Millionen Euro fast verdoppelt.
Günstige Flatrates und vielfältige Bündelangebote hätten einen entscheidenden Anteil am Erfolg breitbandiger Anschlüsse mit inzwischen fast 15 Millionen Nutzern, sagte Kurth. “Daher sehe ich in der Netzöffnung und der Regulierung mit Augenmaß nach wie vor mehr Chancen als Risiken. Wir haben die Potenziale, die in den Netzen stecken, noch keineswegs ausgeschöpft.”
So berge die Entwicklung der nächsten Generation der TK-Netze – bei der Sprache und Daten auf Basis des Internetprotokolls transportiert werden – zahlreiche Chancen für den Markt. “Wir sollten zunächst die Potenziale dieser Technologie sehen und ausschöpfen.” Deutschland habe den Ehrgeiz, bei Innovationen eine Führungsrolle einzunehmen – dies gelte auch für die neue Netzinfrastrukturen, so Kurth.
Der Umbau der Netze bringe neue Herausforderungen für die Regulierung mit sich. “Ich bin jedoch optimistisch, dass wir im Dialog mit der Telekom und den Wettbewerbern zu einem konstruktiven Miteinander beim Umbau kommen können.” Dabei sei die Bundesnetzagentur jedoch darauf angewiesen, dass die Telekom über den Netzausbau und die Realisierungszeiträume zeitnah informiere.
Eine sinnvolle Diskussion über die Regulierung könne nur auf der Basis von Fakten erfolgen. “Daher habe ich mich an die Führung der Deutschen Telekom gewandt und um eine baldige Klärung der Netzausbaupläne gebeten.” Die Chance für einen neuen Anfang bei diesem Thema sollte genutzt werden, damit “unproduktive Konfrontationen wie in der VDSL-Debatte” vermieden werden, sagte Kurth.
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