Bei der Aufsichtsratssitzung hatte der neue Telekom-Chef René Obermann bereits grünes Licht für seine Strategie bekommen. Demnach müssen sich rund 50.000 Mitarbeiter an einen neuen Arbeitsplatz gewöhnen. Sie wechseln von der Festnetzsparte T-Com zu der neu eingerichteten Abteilung T-Services. Doch nicht nur das Büro wird neu sein, sondern auch der Lohn. Der sinkt nämlich. Obermann sprach von einer “marktüblichen” Bezahlung – die niedriger ist als das bislang gezahlte Entgelt, berichtet Spiegel Online. Außerdem ist von einer 38-Stunden-Woche die Rede. Derzeit gelten bei der Telekom 34,5 Stunden. Die Gewerkschaft Ver.di ist bereits in Kampfstellung gegangen.
Im Inland hat der Konzern Minus gemacht. Der Umsatz 2006 verglichen mit dem Vorjahr ging um rund 1,7 Milliarden Euro beziehungsweise 5,0 Prozent auf 32,5 Milliarden Euro zurück. Für den Einbruch in Deutschland macht der Konzern vor allem den Preisverfall im deutschen Mobilfunkmarkt sowie die Auswirkungen der seit November 2006 geltenden regulierungsbedingten Absenkung der Terminierungsentgelte veantwortlich. Im Geschäftskundenbereich hätten Restrukturierungskosten im Rahmen der Personalmaßnahmen das Minus ausgelöst.
Im Ausland steht der Konzern besser da. Der Auslandsumsatz stieg um 3,5 Milliarden Euro auf 28,9 Milliarden Euro. T-Mobile verzeichne Gewinne, die Neukonsolidierung von Geschäften in Osteuropa wirke sich positiv aus und T-Systems habe sich mit seiner Internationalität im Geschäftskundenbereich etabliert.
Damit es auch in Deutschland wieder besser wird, will Obermann vor allem für den Endverbraucher ein neues ‘T-Gefühl’ schaffen. So soll der Marktauftritt in diesem Bereich einfacher werden. Dazu zählt eine klarere Abgrenzung der Abteilungen. T-Home wird für Angebote zu Hause stehen, T-Mobile für Angebote unterwegs. T-Systems bleibt im Geschäftskundenmarkt bestehen. Ansonsten ist T-Mobile die internationale Privatkundenmarke. Für den Markennamen ‘T-Com’, der die Festnetzsparte beschreibt, ist in Zukunft kein Platz mehr. Eine neue Billigmarke soll im Sommer vorgestellt werden, die “einfache Angebote beziehungsweise Festnetz- und Mobilfunk-Bündel zu äußerst wettbewerbsfähigen Preisen” anbietet. Besonders interessant sei dabei das Segment der jungen Kunden.
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