Open-Source-Klon von Cardspace weiter in der Schwebe

Seit November letzten Jahres warten die Entwickler von Higgins auf verbindliche Antwort über einige patentrechtliche Fragen. Obwohl einige Teile des Projekts weiterentwickelt werden, meinen die Befürworter, dass ihr Vorhaben ohne die Hilfe von Microsoft nicht sein volles Potential ausschöpfen könne.

“Wir könnten ohne Microsofts Hilfe einige Teile unserer Software nicht veröffentlichen, die wir gerne veröffentlichen würden”, sagte Mary Ruddy, eine Projektleiterin bei Higgins. Dabei geht es zum Beispiel um die Spezifikationen für den Datenimport und -export sowie um die Dokumentation des Cardspace-Prozesses.

Im September hatte Microsoft mitgeteilt, dass das Unternehmen seine Patentrechte, die fast ein Dutzend Web-Services betreffen, nicht geltend machen wolle. Das hatte dem Higgins-Projekt geholfen. Entwickler meinen aber, dass das nicht genug gewesen sei, um alle gewünschten Funktionen zu implementieren. Sie hätten Microsoft gebeten, Garantien zu geben, dass sie nicht wegen anderer Teile auf Urheberrechtsverletzungen verklagt werden könnten.

Das Higgins-Projekt hat deshalb im November eine formelle Anfrage an Microsoft geschickt. Higgins-Entwickler sagen, dass es seither Diskussionen und einige Fortschritte gegeben hätte, allerdings nicht genug. “Microsoft hat uns die erste Runde geschenkt, was großartig war. Jetzt brauchen wir nur noch eine weitere Runde, damit man die Cardspace-ähnlichen Systeme ausliefern kann,” sagte Anthony Nadalin, Chief Security Architect bei IBM.

IBM und Novell sind die Hauptunterstützer von Higgins. Das Projekt wurde im vergangenen Jahr angekündigt. Eine erste Version, Higgins Trust genannt, soll diesen Sommer erscheinen. Auch ohne zusätzliche Versprechen von Microsoft will Higgins die Software veröffentlichen. Einige Funktionen würden allerdings fehlen. “Es gibt tonnenweise andere Dinge, die wir herausbringen können,” sagte Mary Ruddy.

Microsoft sei erfreut, dass Higgins Tools entwickle, die kompatibel zu Cardspace seien, äußerte ein Microsoft-Vertreter in einer E-Mail-Stellungnahme. “Microsoft will interoperable, sichere und konsistente Anwendungen für die Kunden, soweit es den Bereich Identitätsmanagement angeht.” Der Vertreter sagte auch, dass die Diskussionen mit Higgins weitergingen. Er lehnte es aber ab, sich dazu zu äußern, ob das Unternehmen sein Versprechen bezüglich offener Spezifikationen erweitern wolle.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

KI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste abKI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste ab

KI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste ab

Mit genKI gerät die Ära von Software as a Service ins Wanken. Die Alternative sind…

1 Tag ago
Verschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KIVerschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KI

Verschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KI

Event: Anwendertagung und Fachausstellung "Quantum Photonics" am 13. und 14. Mai 2025 in Erfurt.

2 Tagen ago
Vier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegendVier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegend

Vier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegend

Mit dem Cyber Resilience Act, dem Data Act, der Produktsicherheitsverordnung und der neuen Produkthaftungsrichtlinie greift…

2 Tagen ago

Deutsches KI-Startup Brain4Data statt digitalen Assistenten für KMU mit genKI-Funktionen aus

Fred, der KI-gesteuerte digitale Assistent, nutzt den Generative AI Service der OCI und die Oracle…

4 Tagen ago

Malware-Ranking März: FakeUpdates dominiert in Deutschland

Cyberkriminelle verstärken Angriffe mit FakeUpdates und RansomHub als Schlüsselwerkzeuge.

4 Tagen ago

Künstliche Intelligenz als Gamechanger

"Der wahre Mehrwert von KI entsteht durch die Integration unternehmenseigener Daten", sagt Mike Sicilia von…

1 Woche ago