IT-Töchter rücken näher an die Mutterkonzerne
IT-Abteilungen und IT-Töchter nutzen die intime Kenntnis des Mutterkonzerns auf der einen und des Anbietermarkts auf der anderen Seite, um für Aufgaben den optimalen Partner zu finden.
Das ist ein Ergebnis einer Studie der Düsseldorfer Unternehmensberatung SMP AG, die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach machen IT-Abteilungen und IT-Töchter vieles nicht mehr selber – geben komplexe Prozesse als Ganzes aber auch nicht mehr ungeprüft an externe Anbieter weiter.
Hintergrund seien die schlechten Erfahrungen der Firmen mit Outsourcing-Deals. Die Outsourcing-Anbieter hätten oft versprochen, alles schneller, besser und billiger zu machen. Die Outsourcing-Dienstleister hätten jedoch wenig Einblick in die Geschäftsprozesse. Zudem wurde der Aufwand für das Management der Deals unterschätzt.
“Heute sind die Unternehmen viel realistischer, sie machen sich schon im Vorfeld Gedanken über Transaktionskosten”, sagte Tim Kruppe, Berater bei SMP. Als Qualitätskriterium für eine IT-Tochter spiele ein großer Leistungsumfang kaum noch eine Rolle. Entscheidend sei vielmehr die Qualität des Kundenmanagements. In welcher Rechtsform diese Qualität erbracht wird, sei unwichtig.
Allerdings werde das Modell einer zwar selbstständigen, aber eng an die Mutter gebundenen IT-Tochter immer beliebter, so Kruppe. Nachholbedarf gebe es in der Zusammenarbeit der Outsourcing-Partner. “Vor allem das Prozessmanagement ist noch verbesserungsfähig.” Es gehe darum, für jeden Vorgang klar Verantwortliche zu benennen und Abläufe zu definieren. “Die IT-Prozesse müssen noch stärker durchorganisiert und rationalisiert werden als bisher.”