Das zumindest ist die Hoffnung des Microsoft-Managements. Wie Jeff Raikes, Business Group President von Microsoft, in der vergangenen Woche auf einer Analystenkonferenz in den USA sagte, werde dies immer häufiger festgestellt.
Demnach ist, seinen Schätzungen zufolge, zwar 20 bis 25 Prozent aller in den USA verwendeten Software illegal kopiert. Doch einige Piraten oder Piratenkunden würden letztendlich ganz normale Microsoft-Kunden werden, so Raikes. Deshalb sei er dafür, dass Piraten lieber Microsoft-Produkte weiterkopieren und –verbreiten sollten, als die anderer Hersteller.
Trotz solch überraschender Aussagen aus dem Management gibt Microsoft jährlich Millionen Dollar aus, um der Piraten habhaft zu werden – sei es als eines der treibenden Mitglieder der Piratenjäger von der Business Software Alliance (BSA) oder durch Angestellte, die auf einschlägigen Sites oder bei Ebay nach illegalen Versionen suchen. Die Haltung von Raikes zielt aber auf den Prozentsatz der Privatanwender und Kleinunternehmen ab, die ohne “gezogene” Produkte nie mit Microsoft in Berührung gekommen wären.
Auf diese Weise helfe Piraterie bei der Verbreitung und bei der Ausweitung des Bekanntheitsgrades. Auf lange Sicht zähle die installierte Basis eben doch, so Raikes laut einem Bericht der US-Presse. Microsoft sehe sich dabei in der Rolle, diese Klientel mit verschiedenen Mitteln zu legalen Kunden zu machen. Sie “zum Lizenzieren zu konvertieren”. Daneben bekräftigte er aber den Sinn von Digital Rights Management und voller juristischer Härte gegen Piraten. Allerdings wolle der Konzern mit einem neu angestrebten, sehr kostengünstigen Pay-as-you-go-Modell auch die Personen mit geringen Einkünften zu Microsoft-Kunden machen. Diese seien die Klientel für Piraten und sollen Microsoft-Lizenznehmer werden.
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