Verantwortlich für das Ende des Warnzentrums sind nach Meinung der Sponsoren, darunter CA, Fujitsu-Siemens und SAP, nicht sie selbst, weil sie jetzt die Finanzierung einstellen. Vielmehr habe sich der Mittelstand nur wenig für das Angebot interessiert. Dass sich noch Erfolg einstellt, damit rechnet keiner mehr, nicht einmal der Bitkom selbst. “Der Mittelstand hat kein erkennbares Interesse, in die eigene Sicherheit zu investieren”, zitiert die Financial Times Deutschland den Branchenverband.

Neben dem Geld der Konzerne nämlich sollte es kostenlose sowie kostenpflichtige Sicherheitsleistungen geben, die Mcert langfristig über Wasser halten sollten. Daraus wird nun nichts. Mit auf der Kippe steht damit auch das Bürger-Cert, das Warnzentrum für Privatpersonen. Brisant dabei ist, dass es sich um eine Komponente des IT-Notfallplans der Bundesregierung handelt. Ob man auch ohne Mcert weitermachen kann, wird derzeit geprüft.

Die Finanzierer haben sich inzwischen auf die Seite einer anderen Initiative geschlagen. ‘Deutschland sicher im Netz’ (DSIN) war 2004 vom Softwarekonzern Microsoft gegründet worden und erhält nun Schützenhilfe unter anderem von SAP, der Deutschen Telekom und dem Bitkom. Experten überrascht diese Neuorientierung, kommen von DSIN doch seit etwa einem Jahr keinerlei Aktionen mehr. Besser sei es, ganz neu anzufangen, so der Tenor unter Branchenkennern.

Silicon-Redaktion

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