Polymorphe Chips passen sich an

Raytheon, einer der Hauptlieferanten von Militär- und Sensortechnik für das US-Verteidigungsministerium, will in der Chiptechnik einen Durchbruch geschafft haben.

So genannte ‘polymorphe’ Chips, also Chips, die sich nach Bedarf anpassen und umprogrammieren lassen, wurden jetzt in den USA vorgestellt. Wie der Konzern mitteilte, wurden hierbei erstmals einige technische Hürden genommen.

So seien die Chips kleine Recheneinheiten, die als System on a Chip jede beliebige Operation in den verschiedensten Umgebungen ausführen könnten. Hinter dem Namen ‘Morphable Networked Micro-Architecture’ (Monarch) verbirgt sich demnach eine Technik, an der bereits seit einigen Jahren zusammen mit kalifornischen Universitäten bezüglich einer besseren Raketensteuerung getüftelt wird. Monarch besteht aus sechs Mikroprozessoren und ein Computing-Array, das hochgradig rekonfigurierbar und verbunden ist. 64 Gigaflops sollen damit zu berechnen sein, die Bandbreite beträgt, laut Raytheon, 60Gbit/s im Speicher und bis zu 43 Gbit/s Off-Chip.

Die äußerst hohe Kapazität, Bandbreite und Leistung bei geringstem Energieverbrauch sollen in ersten Versuchen sogar vergleichbare Systeme vom Marktführer Intel um den Faktor 10 geschlagen haben, sagte Nick Uros, Vice President bei der Waffenschmiede. Zusätzlich ist Monarch demnach nicht fixiert, sondern voll programmierbar. Die neuen Chips werden jetzt mit Prototypen unter Live-Bedingungen durchgecheckt und auf ihre Praxistauglichkeit – beispielsweise bei hoher Strahlung, wie in Radaranlagen oder bei GPS – überprüft. Sie sind laut Uros nicht fixiert, wie herkömmliche Systeme – entweder auf Frontend- oder auf Backend-Durchsatz – sondern können verändert und an neue Anforderungen angepasst werden. Monarch soll in kurzer Zeit für den Einsatz in besonders kleinen, unauffälligen, energiesensiblen oder strahlenden Umgebungen fertig sein.