Diese will Martin Prager, der Insolvenzverwalter in Deutschland, jetzt zurückhaben. Immerhin hat er die Forderungen der Ex-Angetsellten und weiterer Gläubiger zu erfüllen. Diese belaufen sich nach derzeitigen Schätzungen auf 1,2 Milliarden Euro.”Wir glauben definitiv, Ansprüche zu haben – die werden jetzt auch gerichtsfest aufbereitet”, sagte eine Sprecherin Pragers am Donnerstag in München. Sie bestätigte damit einen Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ).
In einem Vermögensgutachten seien die Forderungen in Höhe von 504 Millionen Euro vorsichtshalber mit Null bewertet worden, weil die Bonität von BenQ fraglich und die Werthaltigkeit daher unsicher sei, sagte die Sprecherin. Zudem gebe es Gegenforderungen der Taiwanesen. “Da wird man streiten müssen.”
Bei einer gut siebenstündigen Gläubigerversammlung hatte Prager am Vortag mitgeteilt, dass die ehemalige Siemens-Handysparte auf einem Schuldenberg von knapp 1,2 Milliarden Euro sitze. Die Forderungen gegen das Unternehmen sind damit noch höher als bisher bekannt. Die Gläubiger gaben bei der Versammlung auch formal ihre Zustimmung zur Zerschlagung des Unternehmens, nachdem Prager zuvor vergeblich nach einem Investor gesucht hatte.
Der taiwanesischen BenQ warf der Insolvenzverwalter dem SZ-Bericht zufolge “existenzgefährdende Eingriffe” und “Eigenkapitalentnahme” vor. Das Unternehmen kämpft derzeit selbst mit hohen Verlusten.
Die Forderungen gegen den früheren Besitzer Siemens hatte Prager bei der Versammlung auf 100 Millionen Euro beziffert. Nach Einschätzung Pragers wird sich das Insolvenzverfahren noch mehrere Jahre hinziehen. 4350 Gläubiger hätten Forderungen gegen BenQ Mobile angemeldet. Der überwiegende Teil davon seien ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens, die zusammen 27 Millionen Euro von ihrem ehemaligen Arbeitgeber wollen.
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