“Wir glauben, dass die Gelegenheit gekommen ist, die Hardware und die dazugehörige Software für Virtualisierung zu optimieren,” sagt Jay Parker, Direktor der Poweredge-Server-Group bei Dell. Die Maschinen sollen schon im Vorfeld dafür ausgelegt sein, dass mehrere Betriebssysteme in abgeschotteten Bereichen (virtuelle Maschinen) laufen können.
Parker verriet, dass die Server zwei Prozessorsockel haben werden. Früher wäre diese Konfiguration für eine Maschine im Einsteigersegment typisch gewesen. Heutzutage, könne ein solches System mit mehreren Multi-Core-Prozessoren eine beträchtliche Leistung entwickeln. Die Systeme sollten laut Parker auch sonst gut mit leistungsfähigen Komponenten ausgestattet sein. “Im Segment für Server mit zwei Sockeln erwarten wir, dass einige Kunden mit aufwändigeren Konfigurationen arbeiten wollen. So können sie mehr virtuelle Maschinen und mehr Last auf diese Systeme bringen,” so Parker.
Dieses Designkonzept stimmt mit den jüngsten IDC-Untersuchungen überein, laut denen die Kunden wegen der Server-Virtualisierung zu stärkeren Rechnern tendieren. Virtualisierung ist einer der Gründe, weswegen IDC die Vorhersage über den Servermarkt auf 4,5 Millionen x86-Einheiten im Wert von 2,4 Milliarden Dollar, rund 1,8 Milliarden Euro, verringerte. Außerdem reduzierten die Analysten die erwartete Zahl der zwischen 2006 und 2010 ausgelieferten Einheiten um 10 Prozent. Durch virtuelle Maschinen brauche man jetzt weniger echte Rechner.
Dell kann die Ansicht von IDC nur bedingt teilen. “Wir stimmen der gängigen Meinung von IDC und anderen Analysten nicht zu, dass die Virtualisierung der Grund ist, warum die Umsatzprognosen zurückgehen.” Als Grund für die niedrigeren Verkaufszahlen im vierten Quartal 2006 für den x86-Markt, sieht Parker “makroökonomische Faktoren und Budget-Probleme” als wahrscheinlichere Ursache. “Virtualisierung ist ein Teil der Entwicklung, aber nur ein kleiner,” sagt er.
IDC-Analyst Matthew Eastwood steht aber zu den Ergebnissen seiner Marktforschung. Er glaubt, dass Dell gegenüber seinen Konkurrenten Boden verloren hätte, weil der Hersteller nicht rechtzeitig auf den Trend zu stärkeren Servern reagiert habe. “Dell war bis vor kurzem noch sehr auf die Zahl der abgesetzten Einheiten fixiert,” so Eastwood. “Alle anderen haben schon über Serverkonsolidierung mit weniger verkauften Rechnern und höheren Gewinnmargen pro Server gesprochen. Dell hat die Trendwende nicht ganz verstanden. Ich denke aber, dass sie es jetzt verstanden haben.”
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