Große externe IT-Dienstleister stehen vor guten Jahren
In den nächsten fünf Jahren werden durchschnittlich 80 Prozent aller Ausgaben für IT-Services aus Kosten- und Qualitätsgründen auf externe Dienstleister fallen.
Das geht aus einer Studie der Managementberatung A.T. Kearney hervor. Die besten Zukunftsaussichten haben demnach besonders große internationale IT-Dienstleister mit Zugang zu Niedriglohnländern und industriebezogene Nischenanbieter in Deutschland. IT-Dienstleister mit fehlender kritischer Masse und unklarem Industrie- oder Spezialprofil könnten die aus der steigenden Nachfrage resultierenden Möglichkeiten nicht nutzen, hieß es. Diese IT-Dienstleister könnten der Konsolidierung zum Opfer fallen – entsprechende Investoren ständen schon bereit.
Künftig werde IT-Outsourcing immer mehr Standard. Heute zahlten deutsche Firmen insgesamt 13 Milliarden Euro für IT-Services an externe Anbieter – das seien fast 35 Prozent der Gesamtausgaben für IT-Service-Dienstleistungen. Der Anteil für externe Anbieter werde in den nächsten fünf Jahren auf etwa 80 Prozent ansteigen, was einem Volumen von rund 33 Milliarden Euro im Jahr 2011 entspreche.
Dieser Trend habe gravierende Folgen für die Arbeitsplätze in den IT-Abteilungen der Unternehmen. Bis 2011 würden rund 120.000 Stellen abgebaut, weil Aufgaben in Zukunft von IT-Dienstleistern erbracht werden. Dabei handele es sich aber nicht um eine Verschiebung der Arbeitsplätze von den IT-Abteilungen der Firmen zu den Dienstleistern.
“Nur 30 Prozent der von den Unternehmen in die IT-Dienstleister transferierten Arbeitsplätze bleiben auch in Deutschland, der Rest wird in Niedriglohnländer verschoben oder fällt – bedingt durch die höhere Produktivität der IT-Dienstleister – ganz weg”, sagte Marcus Eul, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung bei A.T. Kearney.
Die Mehrzahl der Unternehmen werde bis 2011 eine auf das Kerngeschäft fokussierte IT aufbauen und vor allem weite Teile des operativen Betriebs sowie der Wartung und Entwicklung auslagern. Allerdings änderten sich auch die Größe und der Umfang der Outsourcing-Projekte. Weil große Full-Outsourcing-Projekte ganzer IT-Abteilungen häufig gescheitert seien, gehe der Trend zum selektiven und auf IT-Prozesse und -Services fokussierten Outsourcing, dem Business Process Outsourcing.