Opsware wurde erst vor vier Jahren gegründet. Im Geschäftsjahr 2006 erzielte die Firma nach eigenen Angaben erstmals Einnahmen von mehr als 100 Millionen Dollar. Zu den Kunden gehören Schwergewichte wie EDS und GE. Seit dem Februar 2006 tritt Cisco als Reseller von Opsware-Produkten auf.
Dabei schien der Markt für Data Center Management Software bereits gesättigt. BMC legt den Anwendern seit Jahren ‘Patrol’ nahe, CA offeriert ‘UniCenter’, Hewlett-Packard hat die ‘OpenView’-Linie im Angebot und IBM bietet ‘Tivoli’ feil. Dennoch konnte sich der Novize ein beachtliches Segment des Marktes sichern.
Das liege an der Architektur der Produkte von IBM & Co, sagte Andreessen dem Branchendienst Internetnews. “Diese Lösungen wurden in den 80er Jahren entworfen.” Damals habe eine typische IT-Infrastruktur aus wenigen Servern bestanden, auf denen vor allem Datenbank-Software lief. Die IT-Infrastruktur habe vor allem dazu gedient, Desktop-Anwendungen zu unterstützen. Das Netzwerk wurde aus relativ einfachen Routern und Switches gebildet. “Das war der Zustand der Welt, als diese Produkte entwickelt wurden.”
Die Opsware-Software sei dagegen für heutige Data Center entworfen. Zwanzig Jahre später sehe eine IT-Infrastruktur ganz anders aus. Auf Servern mit 64-Bit Multi-Core CPUs liefen Linux und Microsoft-Betriebssysteme, die es damals nicht gab. Vor zwanzig Jahren habe man Java, PHP, Web-basierte Applikationen, VoIP oder komplexe Netzwerk- und Storage-Techniken nicht gekannt.
Heutige Web 2.0-Anwendungen wie Mashups, Video-Sharing-Seiten oder Wikis seien in den 80er Jahren ökonomisch nicht machbar gewesen, sagte Andreessen. “Damals musste man sehr teure Sun-Server mit Oracle-Datenbanken und EMC-Storage kaufen.” Für moderne Web 2.0-Applikationen reichten dagegen eine Multi-Core CPU von AMD oder Intel sowie Linux.
Den Anspruch, dem Rechenzentren von heute gerecht zu werden, betont Opsware mit der neuen ‘ITIL Acceleration Solution’. Diese Lösung sei im Vergleich zu traditionellen ITIL-Produkten (IT Infrastructure Library) für das Asset Management sowie das Ticketing und das Monitoring ein Fortschritt, hieß es von dem Hersteller.
Die traditionellen Produkte könnten die ITIL-Anforderungen nur von der Datenseite oder nur von der Prozessseite angehen. Statt diese Faktoren einzeln zu betrachten, habe Opsware alle Komponenten in einer Lösung integriert. Die neue Suite ermögliche die automatisierte Einrichtung von Rechenzentren nach ITIL-Standards.
Das sei keine leichte Aufgabe, sagte Tim Howes, Miterfinder von LDAP (Lightweight Directory Access Protocol) und jetzt CTO von Opsware. Viele Firmen verfügten einen bunten Mix von Systemen und wenig standardisierte Prozesse. Das mache es schwer, das für ITIL nötige Maß an Übersicht zu gewinnen.
“Die Suite liefert eine Basis für Übersicht und Kontrolle über die Server, die Netzwerke und noch in diesem Jahr auch über die Speichermedien.” Das Produkt beinhaltet unter anderem eine Lösung für die Prozessautomatisierung (mit ‘Visual Application Manager’) sowie eine ‘Operational Management Database’ (OMDB) und ist ab sofort verfügbar.
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