Microsoft soll Lizenzgebühren senken

Vor mehr als drei Jahren hatte die EU entschieden, Microsoft müsse technische Informationen an Mitbewerber lizenzieren, damit diese für Windows taugliche und weniger anfällige Softwarlösungen entwickeln können. So sollte ein gerechterer Wettbewerb entstehen.

Diese Forderung sieht Brüssel derzeit nicht ordnungsgemäß erfüllt. Das geht aus einem Dokument hervor, aus dem die Financial Times Deutschland zitiert. Die Lizenzgebühren seien viel zu hoch. Außerdem gehe der Hersteller nach einem eigenwilligen Preissystem vor, und Lizenznehmer hätten erst nach sieben Jahren ihre Entwicklungskosten wieder heraus, wenn sie Microsofts Bedingungen akzeptierten, rechnete der technische Experte der EU-Kommission, Neil Barrett, vor.

Darüber hinaus kommt Barrett zu dem Schluss, dass sogar durchschnittliche Lizenzgebühren von einem Prozent der Einnahmen kaum angemessen wären. “Auf dieser Grundlage wären die von Microsoft vorgeschlagenen Lizenzen unverschämt hoch”, schreibt Barrett. Seiner Einschätzung nach wäre eine kostenlose Lizenz besser.

Die EU-Kommission droht nun mit Zwangsmaßnahmen, denkbar ist eine symbolische Gebühr, und verweist dabei auf andere Softwarefirmen – unter anderem Microsoft selbst -, die Informationen zur Interoperabilität gratis vergeben.

Silicon-Redaktion

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