Categories: Management

Software AG will mit Webmethods-Kauf zum Weltkonzern werden

Karl-Heinz Streibich sagte gegenüber der Presse, er wolle die Software AG damit an die weltweite Spitze der SOA-Anbieter und Business Process Management-Spezialisten (BPM) bringen. Für ihn steht außer Frage, dass “nur die Spitzengruppe auf Dauer eine Überlebenschance hat “.

Wie er ausführte, werde diese Akquisition zum weiteren Wachstum beitragen. Zwar wollte er sich nicht zum aktuellen Zustand der “Kriegskasse” der Darmstädter äußern. Auch zu weiteren Kaufplänen äußerte er sich nicht. “Wir sind jetzt das Commitment eingegangen, Marktführer zu werden – bis 2011. Bis dahin wollen wir unseren strategischen Zielvorgaben nachkommen und spätestens 2011 mehr als 1 Milliarde Euro an Umsatzvolumen erreichen”, sagte er.

Konkret heißt dies, dass ein 1000 Mitarbeiter starkes Unternehmen mit Sitz in den USA auch seine weltweit 1500 Kunden mitbringt, die zu zwei Dritteln ebenfalls in den USA sitzen. Das verdoppelt die Kundenbasis der Software AG auf einen Schlag. Insgesamt zählen die beiden Firmen jetzt 4000 Kunden. Für das bisher als europäische Softwarefirma bekannte Unternehmen öffnen sich damit international viele Türen, hofft der CEO. “Unsere Kundenbasis wird ganz pragmatisch durch Cross-Selling erweitert – wir haben zwar in den vergangenen drei Jahren Erfahrung im Integrationsmarkt gesammelt, aber Webmethods gilt hier als klangvoller Name, vor allem in den USA – dort werden wir jetzt auch stark präsent sein”, so Streibich.

An eine Verlegung des Firmensitzes ist dabei allerdings nicht gedacht. Alle Standorte der Software AG sowie von Webmethods sollen nach bisherigem Stand erhalten bleiben. Da die Produktgruppen sich nur zu “10 bis 15 Prozent” überschneiden würden, rechne er nicht mit vielen Umbauschmerzen bei Mitarbeitern und Produkten. Im Gegenteil. “Unsere Portfolios ergänzen sich perfekt”, sagte der CEO.

Doch die Aufbrechung des US-Marktes steht für ihn nicht allein im Vordergrund. Bis jetzt habe die Software AG kein eigenes Business Process Management Tool besessen, sondern das von Fujitsu im Highend-Bereich verkauft. “Jetzt haben wir unser eigenes BPM-Werkzeug aus dem Hause Webmethods – das ist ein gewaltiger Sprung nach vorn auf unserem Weg zum SOA- und BPM-Marktführer.”

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Q-Day wird zur realen BedrohungQ-Day wird zur realen Bedrohung

Q-Day wird zur realen Bedrohung

2020 könnten böswillige Akteure Zugang zu quantengestützten Cyberangriffen haben, warnt Cindy Provin von Utimaco.

8 Stunden ago
KI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den MittelstandKI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den Mittelstand

KI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den Mittelstand

KI-Workplace wird ausschließlich auf eigene Server-Infrastruktur in Rechenzentren in Frankfurt am Main betrieben.

23 Stunden ago
Zukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KIZukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KI

Zukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KI

Der digitale Zwilling einer Organisation bildet reale Geschäftsprozesse virtuell ab und schafft die Grundlage für…

2 Tagen ago

ING setzt bei Kundenservice auf conversational und generative KI

Bestehenden Systeme im Kundenservice stießen an ihre Grenzen. Klassische Chatbots konnten einfache Fragen beantworten.

3 Tagen ago

Wie EPS klassische Industrie neu denkt – und Marketing zur echten Führungsdisziplin macht

Kundennähe entsteht nicht per Knopfdruck – sie verlangt Haltung, Aufmerksamkeit und eine klare Strategie. Gerade…

3 Tagen ago

Enkeltrick auf Milliardenniveau: KI-Sabotage im Finanzsektor

KI wird zunehmend zum Ziel von Cyberangriffen durch Prompt Injections, warnt Christian Nern von KPMG.

3 Tagen ago