Kripo soll Ermittlungen gegen Siemens ausweiten

Das hat der einflussreiche Bund Deutscher Kriminalbeamter gegenüber dem Wall Street Journal gefordert. Für die Ermittler würden sich durch diese Zusammenfassung neue Möglichkeiten der Informationsbeschaffung erschließen.

So könnten mehr Daten und Informationen angefordert werden und das auch aus Unternehmensgruppen, die nicht direkt mit den bekannten Fällen in Verbindung stehen. Zudem dürften die Behörden dann auch Telefongespräche überwachen.

Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiter des Münchner Konzerns in vier Fällen, die alle gesondert bearbeitet werden. Der Vorschlag, diese vier Ermittlungen zusammenfassen, kommt von Uwe Dolata, dem Pressesprecher im Bund Deutscher Kriminalbeamter, in dem rund 13.000 Beamte organisiert sind.

Er glaubt, die vier ähnlich gelagerten Fälle würden gemeinsame Muster aufweisen  und zeigen, dass es “die Unternehmensphilosophie an sich ist, die fehlerhaft ist”. Daher würden diese Fälle auch Voraussetzungen erfüllen, die für eine Ermittlung gegen organisiertes Verbrechen nötig seien: hierarchische Strukturen, heimliche Aktivitäten und politische Einflussnahme.

Siemens hingegen weist diese Vorwürfe strikt zurück. Die Firmenpolitik haben keine Toleranz gegenüber Korruption. Die Vorfälle der zurückliegenden Jahre seien Verfehlungen einzelner Mitarbeiter.

Ein Vertreter der ermittelnden Behörden in München kommentierte, dass eine Zusammenlegung alle bisherigen Ermittlungen zunichte machen würden. Man könne Ermittlungen nicht einfach zusammenwerfen. Da der Bund der deutschen Kriminalbeamten keinerlei Beschlussgewalt hat, liegt die Entscheidung, die Ermittlungen zusammenzufassen, allein beim Staatsanwalt.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

3 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago