Ehemalige CA-Chefs werden Betrugsfragen nicht los
Neue Vorwürfe gegen die ehemaligen Spitzenmanager des Softwarekonzerns CA sorgten am Wochenende für Unruhe.
Zum einen hat Ex-CEO Sanjay Kumar ein Urteil erhalten – er soll mehr als 1 Milliarde Dollar Wiedergutmachung an die Opfer von Betrugsfällen zahlen, die er verschuldet habe. Diese sind nunmehr offenbar gerichtlich nachgewiesen. Die Summe nannte jetzt das zuständige US-Distriktsgericht.
Zum anderen muss gegen den Firmen-Mitgründer Charles Wang nun wohl ebenfalls Klage erhoben werden. Auch er soll betrogen haben – zum kurzfristigen Vorteil und zum letztendlichen Schaden von Firma, Firmenansehen und Aktionären. Das geht aus einem Bericht hervor, den eine interne Untersuchungskommission bei CA nach etwa drei Jahren Untersuchungszeit, mehr als 90 Einzelgesprächen und dem Sichten von Millionen Aktenseiten vorgelegt hatte.
Demnach soll der 2002 ausgeschiedene Ex-Chef für die einzelnen Fälle von Betrug mitverantwortlich sein. Er hingegen hat in einer Stellungnahme behauptet, Kumar sei vor allem für den Betrug verantwortlich. Wie die New York Times unter Bezug auf die Stellungnahme berichtet, hält Wang allein Kumar für die Unregelmäßigigkeiten schuldig. Kumar, der einer zwölfjährigen Gefängnisstrafe entgegensieht, sagte nichts zu Wangs Vorwürfen.
Konkret handelt es sich um die Erfindung des “35-Tage-Monats”. Wie aus mehreren Untersuchungen und Gerichtsakten hervorgeht, sollen die Top-Manager bei CA bereits in den 80er Jahren begonnen haben, Umsätze falsch zu datieren und so illegal Gelder zu schaufeln. CA, ehemals Computer Associates, hatte sich selbst auf Anweisung der Behörden bereits 2,2 Milliarden Dollar abziehen müssen, um die künstlichen Profite aus Falschdatierungen zurückzunehmen.